Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll44. Sitzung / Seite 50

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im Forschungsbereich eine 25-prozentige Ausgabensteigerung zustande gebracht haben.

Es gibt Länder, auch in Europa, die ihre Forschungsbudgets leider Gottes halbieren. In Österreich gibt es eine nicht unerhebliche Steigerung. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Dr. Grünewald: Außeruniversitär!) Auch damit haben wir eine Möglichkeit für die Forschungscommunity geschaffen, ihre Arbeit stabil fortzusetzen.

Eines noch: Herr Dr. Grünewald, Sie zitieren immer wieder die OECD. Verzeihen Sie, aber da haben Sie eine selektive Wahrnehmung, denn Sie sollten die gesamten OECD-Berichte jedes Jahr lesen und dann zitieren, antizipieren. (Abg. Dr. Grünewald: Machen wir eine Zehnjahresrückschau!) Ich würde sagen, dann müssten wir zu sehr ähnlichen Ergebnissen kommen, wenn wir beide bereit wären, OECD-Ergebnisse zur Kenntnis zu nehmen.

Wenn Sie, Herr Professor Van der Bellen, immer wieder ausländische Unis, mit Recht, wie ich meine, von Harvard angefangen, loben, sollten Sie sich auch anschauen, wie diese Unis finanziert und von den Zugängen, von den Studienbeiträgen her strukturiert sind. Ich weiß, dass auch viele grüne Mandatarinnen und Mandatare gerne ihre Kinder hinschicken. Wir sollten Interesse daran haben, gemeinsam auch dort hinzukommen. (Zwischenruf bei den Grünen.) – Kann ich im bilateralen Gespräch nachliefern.

Daher, meine Damen und Herren, war und ist es notwendig, einen Dialog zu führen – ob dieser „Konvent“ oder wie immer heißen möge. Ich sage Ihnen, nächste Woche, am 25. November wird es nicht ein Treffen, eine Besprechung geben, sondern das werden mehrere, das werden viele sein. Ich hoffe, dass alle Beteiligten, die Studierenden, die Lehrenden, aber auch die Sozialpartner und alle, die hier eingeladen sind, die internationalen und nationalen Experten und Expertinnen, mit Ernsthaftigkeit und Seriosität die Dinge diskutieren werden. Das Ziel muss ein maximal breiter nationaler Konsens sein. Ich bin überzeugt, wir werden nicht überall zu 100 Prozent einer Meinung sein, aber eine große Breite der Übereinstimmung muss gegeben sein. Auf Basis dieser Erkenntnisse kann und muss man dann den Prozess der Hochschul­raumgestaltung neu strukturieren.

Und ich sage Ihnen, mein Nachfolger oder meine Nachfolgerin wird dieses Staffelholz mit dem gleichen Elan übernehmen. Es bleibt ihm/ihr auch gar nichts anderes übrig. Wer Interesse an einer künftigen optimalen Entwicklung des tertiären Sektors hat, muss annähernd mit dieser Leidenschaft ans Werk gehen, wie ich das die letzten drei Jahre getan habe. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

13.37


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Van der Bellen. Ich stelle die Uhr wunschgemäß auf 6 Minuten. – Bitte.

 


13.37.14

Abgeordneter Dr. Alexander Van der Bellen (Grüne): Frau Präsidentin! Immerhin, die Fronten werden hier ein bisschen klarer. Also das BZÖ sieht im Protest der Studierenden einen „linkslinken Anarchismus“, wörtlich gesagt. Diese „linkslinken Anarchisten“ haben es immerhin geschafft, etwas zu erreichen, was wir, glaube ich, in der Form über die Jahre nicht geschafft haben, nämlich die Aufmerksamkeit der Öffent­lichkeit in Österreich auf die Misere des Bildungssystems zu lenken, vom Kindergarten über die Schulen bis hin zu den Universitäten. Dafür gebührt diesen Studierenden voller Respekt, finde ich, und nicht diese Verächtlichmachung seitens des BZÖ. (Beifall bei den Grünen.)

 


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