Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll45. Sitzung / Seite 147

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jene betreffen, die nicht Widerstand geleistet haben oder mit einem Deutschen ein Bier getrunken haben und Ähnliches.

Was sind jetzt Personen magyarischer oder deutscher Nationalität?

§ 6: „Als Personen deutscher oder magyarischer Nationalität sind Personen anzuse­hen, die sich bei irgendeiner“ – bei irgendeiner „Volkszählung seit dem Jahre 1929 zur deutschen oder magyarischen Nationalität bekannt haben oder Mitglieder natio­naler Gruppen, Formationen oder politischer Parteien“ – dieser Völker – „geworden sind (....).“

Gibt es einen nackteren Rassismus? Gibt es eine nacktere Diskriminierung? Gibt es eine nacktere Willkür als diese Dekrete? – Nein! Und trotzdem hat sich die Bundesre­gierung – und ich sage das mit aller Härte! – hier zum Komplizen der anderen euro­päischen Länder gemacht – denn wir sind ja hier bei Weitem nicht alleine gewesen –, dem Staat, der diese Gesetze, die wir jetzt angesprochen haben, als Bestand seiner Rechtsordnung ansieht und erhalten haben will, alle Möglichkeiten zu geben, um sie auch in Zukunft abzusichern.

Das würde ich gerne einmal mit anderen Worten erklärt haben, als sie der Herr Bun­deskanzler verwendet hat, und mit anderen Worten, als sie auch der Herr Außenminis­ter im letzten Außenpolitischen Ausschuss verwendet hat, mit anderen Worten als: Ja, wir haben es ja nicht ausdrücklich genehmigt.

Ich möchte den Herrn Außenminister, wenn wir von der EU und ihren Grundwerten und Grundwertekatalogen sprechen, auch an etwas erinnern, was sich im Februar 2000 er­eignet hat. Wenn Sie sich zurückerinnern: Im Februar 2000 ist die damalige ÖVP/FPÖ-Regierung gebildet worden, und die EU hat damals im Gefolge dieser Stockholm-Holo­caust-Konferenz darauf reagiert, dass sie eine diplomatische Quarantäne über Öster­reich verhängt hat, weil diese Regierungsbildung nicht im allgemeinen Konsens gele­gen ist.

Das ist nur ein Teil der Erinnerungskultur und sollte uns ein bisschen helfen, die EU besser zu verstehen und auch zu verstehen, was unter Grundrechten, was unter Anti­diskriminierung, was unter Antirassismus und Ähnlichem wirklich gemeint ist.

Zum Letzten: Zurück zum Fall Hahn. – Ich glaube, auch der Herr Bundeskanzler hat uns nicht wirklich klarmachen können, warum der Herr Dr. Hahn die beste Wahl Öster­reichs gewesen ist. Warum es zu Hahn gekommen ist, wissen wir – wir können es zu­mindest aus den Meldungen ahnen, aus Medien und von Freunden, die wir in den an­deren Parteien haben. (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen.) Wir ha­ben uns daher entschlossen, einen Entschließungsantrag einzubringen.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter, ich ersuche, dass ein nach­folgender Redner den Entschließungsantrag einbringt, weil Ihre 10 Minuten bereits ver­braucht sind.

 


Abgeordneter Dr. Johannes Hübner (fortsetzend): Dann macht es der Nächste. – Danke. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Riepl: Ihre Zeit ist abgelaufen! – Heiterkeit.)

15.48


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Klubobmann Dr. Cap. Ich stelle die Uhr wunschgemäß auf 8 Minuten. – Bitte.

 


15.48.45

Abgeordneter Dr. Josef Cap (SPÖ): Frau Präsidentin! Hohes Haus! Beim Durchlesen dieser Dringlichen Anfrage stellt man sich schlicht und einfach die Frage: Wer schreibt bei Ihnen im Klub eigentlich so etwas? Haben Sie den denkbar uninformiertesten Ty-


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