Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll45. Sitzung / Seite 251

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Zielrichtung muss es sein, dass für die Konsumenten beim Einkauf klar erkennbar ist, bei frischen Produkten, bei Halbfertigprodukten, aber auch bei Fertigprodukten, was darin enthalten ist, was sie in ihr Wagerl legen und was sie für ihr Geld tatsächlich be­kommen.

Es ist aber auch so, dass sich unsere Verhaltensweise verstärkt ändert und dass der Außer-Haus-Konsum steigt. Darum ist es notwendig, dass gerade im gewerblichen Be­reich, aber auch in Kantinen und besonders bei den Zustelldiensten klar und deutlich definiert wird, was der Kunde bekommt und was in diesen Produkten enthalten ist.

Ich glaube, vieles dazu ist in diesem gemeinsamen Antrag enthalten, und ich glaube, dass alle fünf Parteien damit leben können.

Wenn verständliche Informationen den Konsumenten zur Verfügung gestellt und diese kontrolliert werden, hebt dies das Vertrauen in die hohe Qualität unserer Lebens­mittelindustrie, aber auch in die hohe Qualität unserer Gastronomie. Aber ganz beson­ders hebt es die hervorragenden Produkte unserer Landwirte hervor. (Beifall bei der SPÖ.)

21.45


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Zanger. – Bitte.

 


21.45.02

Abgeordneter Wolfgang Zanger (FPÖ): Frau Präsidentin! Meine Herren Bundesmi­nister! Schummelschinken, Analogkäse und was da sonst noch alles auf uns zukom­men wird – man weiß es noch nicht; vielleicht irgendwann einmal Hühnersuppe vom Plastikhendl. Schön langsam dreht es den Österreichern den Magen um. Ich habe das schon einmal gesagt, und ich bin froh und stolz, dass es eine freiheitliche Initiative be­treffend den Analogkäse im Frühjahr dieses Jahres war, die jetzt dazu geführt hat, dass wir eine Summe von Anträgen, bei denen es um die Kennzeichnung geht, in einem erledigen können. Ich bin aber überzeugt davon, dass das noch nicht das Ende ist. Man gewinnt ja den Eindruck – um ein bisschen auf die Gesundheitsdebatte von vorhin zurückzukommen –, dass es für manche Lebensmittel schon besser wäre, sie rezeptpflichtig zu machen, als sie bloß über den Handel anzubieten. (Beifall bei der FPÖ.)

Faktum ist ja: Wenn man sich die Etikette und die Zutaten anschaut, dann würde man als Verbraucher ja schon ein höherwertiges Chemiestudium benötigen, um draufzu­kommen, was da wirklich drin ist und was durch dieses Lebensmittel wirklich für eine Wirkung erzielt wird.

Ich glaube und ich bin überzeugt davon, dass wir wahrscheinlich einmal so weit kom­men werden, dass wir die Handelsketten oder die Kaufhäuser kennzeichnen müssen: Wer führt gesunde Produkte, wer führt wirklich natürliche Produkte, und wer führt sozu­sagen nur mehr essbare Ware? Ich denke, wir sollten hier wirklich unseren Bauern, un­seren Ur-Nahrungsmittelherstellern, Ur-Nahrungsmittelproduzenten die Hand reichen und sozusagen versuchen, dort vielleicht Ab-Hof-Verkäufe zu forcieren et cetera. Das ist alles besser als diese Schummelprodukte, als diese gekennzeichneten Waren, wo ich glaube, dass wir irgendwann einmal auch über das Verbot diskutieren werden müssen.

Ich bin überzeugt davon, dass wir überschwemmt werden mit Produkten, die künstli­cher nicht mehr sein könnten. Und es wäre schade um dieses schöne Land, um uns al­le eigentlich, wenn wir von solchen Dingen abhängig werden, wo uns die Industrie die Teller füllt und nicht mehr der Bauer oder der Landwirt.

 


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