Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll45. Sitzung / Seite 264

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eingehalten werden und dass die Solarienbetreiber entsprechende Aufklärung über die gesundheitlichen Risiken betreiben.

Was mich verwundert – und das habe ich auch schon im Ausschuss vorgebracht –, ist eine Broschüre der Wirtschaftskammer Wien, die das Benutzen des Solariums mit Ju­gendlichen und für Jugendliche bewirbt. (Die Rednerin hält besagte Broschüre in die Höhe.) Das steht im totalen Gegensatz zu den Studien, die vorliegen und eindeutige gesundheitliche Schädigungen nachweisen. Ich hätte gerne eine Erklärung vielleicht auch im Zuge der Debatte hier, wie es zu dieser Broschüre gekommen ist und wie das gerechtfertigt wird.

Grundsätzlich ist zu sagen, dass Verbote allein nicht das Allheilmittel sind und das Risi­kobewusstsein nicht schärfen. Wir sind jedoch für diesen Antrag im Interesse der Ju­gendlichen, im Interesse der Gesundheit unserer Jugendlichen. – Ich danke für ihre Aufmerksamkeit. (Beifall beim BZÖ.)

22.32


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Frau Abgeordnete Mag. Schatz zu Wort. – Bitte.

 


22.32.39

Abgeordnete Mag. Birgit Schatz (Grüne): Frau Präsidentin! Meine Damen und Her­ren! Herr Abgeordneter Kaipel hat die Hintergründe für diesen Antrag sehr umfangreich dargestellt. Es geht im Kern dieses Antrags um den schädlichen Einfluss von UV-Strahlen auf die menschliche Haut, wobei zu betonen ist, dass eben künstliche UV-Strahlen noch einmal wesentlich stärker negativ wirken.

Leider wird dieses gesundheitliche Risiko von einer Vielzahl von Menschen deutlich unterschätzt. Faktum ist jedoch, dass die internationale Krebsforschungsagentur, die zur WHO gehört, in diesem Sommer definitiv bekanntgegeben hat, dass der regelmäßi­ge Besuch von Solarien mit einer Krebsrisikostufe 1 als klar krebserregend zu deklarie­ren ist. Ich möchte betonen, dass Studien weiters ergeben haben, dass ein besonders hohes Risiko für Menschen unter 35 Jahren zu verzeichnen ist. Das Risiko ist um 75 Prozent höher. Es ist deshalb besonders notwendig, junge Menschen vor UV-Strah­lung in Solarien zu schützen, weil offensichtlich bewusstseinsbildende Maßnahmen, die in den letzten Jahren sehr intensiv stattgefunden haben, nichts nützen.

Klar ist aber auch – und ich möchte damit an die Ausführungen der Kollegin anschlie­ßen –, dass ein Verbot des Solariumbesuchs für Kinder und Jugendliche nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Man kann nicht auf der einen Seite Kinder und Jugendliche mit Verboten belegen, auf der anderen Seite aber ignorieren, dass ein sehr hohes Risi­ko für alle Solariumsbenutzerinnen und -benutzer besteht.

Meine Schlussfolgerung ist jedoch eine andere: Ich denke, dieses Verbot ist ein erster Schritt, man muss aber mittelfristig durchaus ähnliche Maßnahmen auch für Erwachse­ne andenken. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)

22.34


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Steier. – Bitte.

 


22.34.36

Abgeordneter Gerhard Steier (SPÖ): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Kein Zugang für Kinder und Jugendliche!, so könnte es bald in Solarien und Sonnenstudios für junge Menschen bis 18 Jahre heißen. Eine einstimmig von allen Parteien beschlos­sene Initiative fordert dies ein. Nun ist der Wirtschaftsminister am Zug, die entspre­chenden gesetzlichen Regelungen zu schaffen. Warum das Solarienverbot gerade für diese Altersgruppe gelten soll, wurde von meinen Vorrednerinnen schon begründet.

 


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