Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll49. Sitzung / Seite 90

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das da ausschauen? Wer spielt da den Vater, wer die Mutter? Soll es da dann verteilte Rollen geben? Soll wie im Theater gefragt werden: Wer ist der Vater, wer ist die Mut­ter?, heute der, morgen der? – Meine Damen und Herren, so kann es nicht sein!

Es wird hier ganz subtil daran gearbeitet, die Ehe zu zerstören, das zu zerstören, was bei uns tradierte Werte sind. (Zwischenruf der Abg. Binder-Maier.) Der Staat jedoch kann absolut kein Interesse daran haben, da eine Aufweichung zuzulassen! (Beifall bei der FPÖ.)

Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Abgeordnete! Lassen Sie in diesem Fall, wenn heute schon der Tag der Menschenrechte ist, Ihr Herz und auch Ihren Verstand spre­chen und treten Sie für die Familie und die Ehe ein. Lassen Sie nicht ein Ad-absurdum-Führen der Ehe und der Familie durch Links-Gerichtete und Mitte-links-Gerichtete zu. (Zwischenruf der Abg. Binder-Maier.)

Für unseren Staat und auch für unser Volk ist das Fortbestehen der Ehe, einer Ehe, in der Kinder gezeugt werden können, notwendig. Diese Ehe ist im Interesse unseres Vol­kes, unseres Staates hochzuhalten. (Neuerlicher Zwischenruf der Abg. Binder-Maier.)

Meine Damen und Herren, geben Sie sich einen Ruck und stimmen Sie für Ehe und Familie in unserem Sinne – und nicht für diesen unnötigen Gesetzentwurf, dessen Um­setzung nur viel Geld kostet und der maximal ein Promille der Bevölkerung betrifft, wenn man internationalen Studien Glauben schenken kann! (Beifall bei der FPÖ.)

12.33


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Hakl. – Bitte.

 


12.33.50

Abgeordnete Mag. Karin Hakl (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Bundesministerinnen! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die eingetragene Partnerschaft hat, wie die Frau Kollegin soeben ausgeführt hat, mit einer Ehe nichts zu tun. Sie ist ein völlig losgelöstes Rechtsinstitut, es gibt keine Querverweise zum Eherecht, es ist ein eigenes Gesetz.

Ich denke, man muss schon auch einmal schauen, was die Ehe heute ist. – Selbstver­ständlich können Menschen auch mit 60 Jahren, 70 Jahren heiraten. Und ich glaube nicht, dass dann die Ehe darauf ausgelegt ist, noch Kinder zu zeugen, wiewohl ur­sprünglich die Privilegien der Ehe sehr wohl darauf ausgerichtet waren, das gemeinsa­me Erziehen von Kindern zu erleichtern.

Ich glaube letztlich, dass es, wenn Menschen sich dazu entschließen, wechselseitig Verantwortung, Rechte und Pflichten zu übernehmen, ein zutiefst bürgerlicher und auch ein zutiefst christlicher Wert ist. Diesem zollen wir Anerkennung, indem wir heute die eingetragene Partnerschaft auf eine gesetzliche, legale Basis heben.

Dass damit aber kein Familienbegriff verbunden ist, ist auch klar. Denn egal, ob wir da­rüber reden, ob eine Beziehung darauf ausgelegt ist, Kinder zu haben: Den rein biolo­gischen Umstand, dass auch in Zukunft nur Männer und Frauen zusammen leibliche Kinder zeugen können, werden wir auch mit diesem Gesetz schwerlich ändern können und wollen.

Die Unauflöslichkeit der katholischen Ehe wiederum ist, Herr Kollege Strache, ein völlig anderes Institut – wir haben in Österreich die Trennung von Kirche und Staat. Und so, wie man auch in der Vergangenheit nur ein einziges Mal im Leben eine katholische Ehe schließen konnte, bleibt diese katholische Ehe auch in Zukunft selbstverständlich nur verschiedengeschlechtlichen Paaren offen. Ich glaube aber, dass es im Wege der Trennung von Kirche und Staat legitim ist, Menschen, die bereit sind, füreinander Ver-


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