Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Der soeben eingebrachte Entschließungsantrag ist ausreichend unterstützt und steht mit in Verhandlung.
Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:
Entschließungsantrag
der Abgeordneten Kunasek, Themessl, Kolleginnen und Kollegen betreffend Aufrechterhaltung der Direktzugsverbindung zwischen Graz und Bregenz
eingebracht im Zuge Debatte zu TOP 19, Bericht des Verkehrsausschusses (522 d.B.) über den Tätigkeitsbericht der Schienen-Control GmbH - Eisenbahnregulierung 2008 (III-93 d.B.) in der 49. Sitzung des Nationalrates am 18. November 2009
Im Zuge des Konjunkturpakets wurden für die ÖBB zusätzliche Investitionen von 700 Mio. Euro beschlossen. Laut damaligen Aussagen von Mitgliedern der Bundesregierung sollten die Infrastrukturprojekte der ÖBB aus dem Konjunkturpaket bereits 2009 starten und massiv zur Konjunkturbelebung beitragen.
In den letzten Wochen wurden immer wieder Pläne der ÖBB bekannt, geplante Investitionen nicht durchzuführen sowie diverse Zugsverbindungen zu streichen. Vor allem Direktzugsverbindungen zwischen österreichischen Landeshauptstädten (!) sollen gestrichen werden. So wird erst nach langem Hin und Her und einer letztendlichen Finanzierungszusage der beiden Länder Oberösterreich und Steiermark die Direktzugsverbindung zwischen Graz und Linz vorerst auch künftig aufrechterhalten.
Nunmehr stellt die ÖBB aber eine andere Direktzugsverbindung wirklich ein, nämlich die Strecke Graz – Bregenz. Dies ist umso mehr unverständlich als sich diese Direktzüge großer Beliebtheit erfreuen und großen Zuspruch der Bahnkunden haben.
Unabhängig von der Wirtschaftlichkeit hat die ÖBB einen Versorgungsauftrag sicherzustellen, allein Versuche, die Direktverbindungen zwischen Landeshauptstädten einzustellen, zeigen, dass die Bundesregierung und die Regierungsfraktionen offensichtlich keinerlei Interesse am Ausbau des Nahverkehrs und einer steigenden Bedeutung öffentliche Verkehrsmittel hat.
In einem Kommentar im GSVmagazin 02/2009 vom GSV - Forum für Verkehrs-Qualität, Österreichische Gesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen heißt es unter anderem:
„ Begründet werden die Ausdünnungen des Fahrplans mit der geringen Nachfrage. Das heißt jedoch, das Pferd beim Schwanz aufzuzäumen: Denn tatsächlich ist die sinkende Nachfrage eine Konsequenz des schleißigen Angebots. Damit beginnt sich eine fatale Spirale zu drehen, denn je schlechter die Verbindungen und je länger die Fahrzeiten werden, desto weniger Fahrgäste werden bereit sein, sich eine Bahnfahrt zuzumuten. In letzter Konsequenz führt dies zur Einstellung von Verbindungen.“
Da die ÖBB bereits zum jetzigen Zeitpunkt jährlich rund 3,5 Milliarden Euro Steuergeld erhält, nach derzeitigem Stand zumindest 600 Millionen Euro verspekuliert hat und dennoch an ihre Führungsriege Bonuszahlungen in großer Höhe leistet, ist die Einstellung von Direktzugsverbindungen zwischen österreichischen Landeshauptstädten, die von der ÖBB in der Regel als Sparmaßnahmen verkauft werden, mehr als unverständlich. Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden
Entschließungsantrag
Der Nationalrat wolle beschließen:
„Die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie wird ersucht, auch künftig regelmäßige Direktzugverbindungen zwischen den österreichischen Landes-
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