Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll57. Sitzung / Seite 147

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

wünscht haben, und bin dann auch mehrfach von einem Mann immer wieder verbal provoziert worden. Das war Herr Moschitz, wie sich dann herausgestellt hat, der wäh­renddessen immer wieder zu mir hineingerufen hat – sinngemäß –: Ja, Herr Strache, was sagen Sie, dass Ihnen da die größten Rechtsextremisten auf diesem Platz zuju­beln? – Ich habe ihm geantwortet: Was soll das? Warum diffamieren Sie die anständi­gen Bürger, die da stehen? Da sind keine Rechtsradikalen! Was soll dieser Unfug? – Er hat darüber hinaus gesagt ... (Ruf bei der SPÖ: Das wäre das erste Mal! Zwischen­ruf bei den Grünen.) – Ja, es gab Linksextremisten, die dort gewalttätig waren. – Das ist auch polizeilich dokumentiert, weil Körperverletzung stattgefunden hat. Das gab es auf diesem Platz, und darauf habe ich den Herrn Moschitz auch hingewiesen, was poli­zeilich dokumentiert ist. Aber sonst waren dort anständige Bürger. (Beifall bei der FPÖ.)

Herr Moschitz hat dann gesagt: Aber die Glatzköpfe, die Ihnen auf diesem Platz zuju­beln! – Und ich drehe mich um und sehe etwa hundert Bürger, die noch bei mir stehen und Autogramme wollen, unter denen aber kein einziger Glatzkopf war, wundere mich, was das soll, und sage: Was haben Sie? Wollen Sie Menschen, die keinen Haarwuchs haben, diffamieren? Da sind keine Menschen mit Glatze hier bei den Bürgern! Was re­den Sie da?

Später war mir dann klar, was dieses Vorspiel sollte: Die ORF-Nazi-Statisten haben gewartet, bis alle Bürger weg sind, sie sind bei der Absperrung gestanden, wollten Autogramme und ein Foto, und ich habe mich umgedreht, suchend nach dem Fotoap­parat, und dann hat einer gesagt: Da ist die Kamera, das ist unser Fotoapparat!, und Herr Moschitz hat gesagt: Na, jetzt könnt ihr es ihm endlich sagen, na sagt es endlich, na komm, sagt doch endlich was, jetzt könnt ihr ihm alles sagen, sagt es doch endlich!, und ich habe mich umgedreht und konnte dann auch sehr deutlich hören, was einer gesagt hat, nämlich: Sieg Heil.

Ich habe dann auch sofort meine Referentin und meinen Sicherheitsmann informiert und habe gesagt, wir rufen die Exekutive, ich will sofort haben, dass das angezeigt wird, dass festgestellt wird, wer die Herrschaften sind, wer diese Herrschaften dazu aufgefordert und angestiftet hat. Vonseiten der Polizei ist man dann entsprechend tätig geworden und hat auch die Zeugeneinvernahmen vorgenommen.

Faktum ist es, dass diese Herrschaften dann auch im Polizeiprotokoll, nämlich als Zeu­gen, Folgendes kundgetan haben – ich zitiere aus den Zeugeneinvernahmen der Staatsanwaltschaft, wo ein Zeuge unter anderem folgendes Szenario beschrieben hat (Abg. Dr. Jarolim: Von wo ist das Protokoll?) –:

„Mein Freund lernte Ed im Zuge von Dreharbeiten für eine ‚Schauplatz‘-Dokumentation über Kampfhunde kennen. Das war, glaube ich, Oktober 2009. Im Jänner oder Februar dieses Jahres hat Ed“ – der Herr Moschitz – „eine Doku über den Alltag der Rechtsex­tremen drehen wollen und sich wieder an meinen Freund gewandt. Mein Freund wuss­te, dass wieder 100 € pro Drehtag gezahlt werden. Hat der Ed zugesagt. In Folge ab­solvierte Ed mit meinem Freund einige Drehtage. Ich glaube, es waren drei Drehtage. Wir waren am Vormittag zunächst beim AMS, danach fuhren wir zu einem Shop, der rechte Sachen verkauft. Wenn ich ‚wir‘ sage, dann meine ich meinen Freund, Ed, einen Kameramann, einen Tontechniker und mich.“

Ich zitiere weiter: „Ed gab vor dem Shop an Philip 50 € und trug ihm auf, was zu kau­fen. Mein Freund kaufte sich zwei Leibchen mit rechten Symbolen, ein Feuerzeug mit der Aufschrift ‚Ehre und Vaterland‘ und eine Fahne mit Adler und Kreuz. Ed nahm für einen anderen“ – Beteiligten dieser ORF-Nazi-Statisten – „noch ein Häferl mit einem deutschen Kreuz mit“.

„In einem Lokal“, heißt es dann weiter, „wurde meinem Freund und dem anderen Be­kannten, der da war,“ – nämlich der ORF-Nazi-Statist – „von Ed aufgetragen, dass sie


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite