Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll57. Sitzung / Seite 148

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sich bei der Strache-Veranstaltung in Wiener Neustadt etwas provokanter verhalten sollen. Gegen 15.20 Uhr fuhren wir dann nach Wiener Neustadt. Philip und ich fuhren mit dem Kameramann und dem Tontechniker mit, und der andere saß im Auto von Ed. Unterwegs stieg dann noch ein weiterer zu. Wir kamen auf der Autobahn bei Baden in einen Stau und waren gegen 17.15 Uhr in Wiener Neustadt.“

Ich zitiere dann weiter: „Ed sah dann eine Frau, welche ein Plakat mit der Aufschrift ‚Wir sind Österreicher – keine Nazis‘ bei sich hatte. Ed sagte [...],“ – zu dem ORF-Nazi-Statisten, den er mitgebracht hat – „dass sie auch solche Plakate machen sollen. Alle gingen in ein Papiergeschäft und kauften Papier und einen Edding-Stift und schrieben Slogans auf die Plakate.“ Unter anderem „Ihr seid Dreck“ und anderes. „Mit diesen Pla­katen schickte sie Ed zu den Linken, welche sich sehr darüber aufregten, und diese Aktion wurde natürlich gefilmt.“

Weiter: „Ed schickte [...]“ – besagte ORF-Nazi-Statisten – „zu verschiedenen Positio­nen und filmte sie dort. Ich hielt mich nicht in ihrer unmittelbaren Nähe auf. Ed sagte zu einer Person [...] und fragte ihn: ‚Willst du Strache die Hand schütteln und mit ihm re­den?‘ – Diese Person verneinte dies. Dann wurde Ed mit Kameramann und Tontechniker von einem Mitarbeiter Straches in das Innere des Veranstaltungsraumes vorgelassen.“

Kurz vorher fand zwischen Herrn Ed und den besagten Personen noch ein Gespräch statt, wobei Ed zu einer Person sinngemäß sagte – ich zitiere –: „Jetzt könnt ihr ihm die Meinung sagen, alles, was ihr ihm schon immer sagen wolltet!“ Und Ed sagte zu der Person weiters auch noch sinngemäß: „Sag ‚Sieg Heil‘ zu ihm!“

Ich zitiere weiter: „Der Bursche schaute zuerst ungläubig, wiederholte dann noch ein­mal leise: ‚Sieg Heil‘. Als Strache dann bei Kevin [...]“ – und bei den anderen Perso­nen – „war, sagte dieser: ‚Sieg Heil‘. Ich hörte diesen Ausspruch nur einmal. Danach gab es eine Diskussion zwischen Strache und Ed. Danach machten wir uns in ein Lo­kal auf.“

Ich zitiere, was dann in dem Lokal besprochen wurde. Dort wurde nämlich dann auch noch etwas besprochen. Es ging die Feststellung des Zeugen zur Niederschrift, dass Ed „sehr aufgeregt war“ und Folgendes gesagt hat – ich zitiere aus dem Protokoll eines weiteren Zeugen –:

„Ed aber sagte sinngemäß: ‚Sag das einfach, das andere bereden wir nachher.‘ Da­raufhin sagte ich ‚Sieg Heil‘ in die Kamera.“ Es hat also auch der eine ORF-Nazi-Statist im Einvernahmeprotokoll zugegeben. „Zu diesem Zeitpunkt befand sich Strache ganz in unserer Nähe und war somit mit uns im Bild. Diese Situation hatten wir schon zuvor bei unserem Rundgang in Wiener Neustadt besprochen, und Ed sagte zu uns, dass er sich genau dies von uns wünschte. Strache hatte meinen Ruf offenbar gehört und wandte sich gleich an Ed mit dem Vorwurf, dass dieser ein Neonazi sei und uns Ju­gendliche zu solchen Handlungen anstifte und dieser Vorfall Konsequenzen haben würde. Ed musste daraufhin den Veranstaltungsraum verlassen. Wir gingen dann mit Ed in ein naheliegendes Lokal und tranken ein Bier. Ed war total aufgeregt und sagte zu uns, dass wir ihn schützen und die Schuld auf uns nehmen sollen. Er bot uns dafür auch einen dementsprechenden Preis, dessen Höhe jedoch erst später konkret be­sprochen werden sollte.“ (Ruf bei der FPÖ: Feig ist er auch noch!)

Weiters aus diesem Protokoll: „Ed führte mich im Anschluss dann wieder nach Hause nach Wien. Vor dem Aussteigen bezahlte Ed noch 130 € an mich.“ – Na, das ist schön! – „Die 100 € für den Drehtag wollte Ed mir später geben.“ – So viel zu den Aus­sagen von zwei Personen, die als ORF-Nazi-Statisten von Herrn Eduard Moschitz en­gagiert worden sind und angeleitet worden sind, in dieser Art und Weise tätig zu werden.

Das sind schon Ungeheuerlichkeiten, und wenn ich das nicht durch Zufall mitbekomme und dadurch aufdecken kann, dann würden solche Methoden beim ORF offensichtlich


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