Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll57. Sitzung / Seite 283

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Ich bin auch überzeugt davon, dass da Handlungsbedarf seitens Ihres Ministeriums, Frau Ministerin, aber auch des Parlaments wirklich ganz dringend gegeben ist, denn dort spielt es sich wirklich ab, das kann ich Ihnen sagen. Wir sind dran, wir bleiben dran. Danke. (Beifall bei den Grünen.)

23.41


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Strutz. – Bitte.

 


23.41.29

Abgeordneter Dr. Martin Strutz (ohne Klubzugehörigkeit): Hohes Haus! Frau Bun­desminister! Ich möchte zunächst das unterstreichen, was der Vorredner von der grü­nen Fraktion hier gesagt hat, nämlich dass im Zusammenhang mit den Salzburger Festspielen, mit den Missständen und der Misswirtschaft, die dort in den letzten Mona­ten zutage getreten sind, tatsächlich akuter Handlungsbedarf besteht – vor allem be­darf es einer dringend notwendigen Reform.

Nicht nur auf der strafrechtlichen Ebene, wo jetzt Aufklärung gefordert ist, ist dieser Handlungsbedarf gegeben, sondern die Salzburger Festspiele sind ja jene Kultur­einrichtung, die einen der höchsten Brocken des Kulturbudgets bekommen; und gera­de diese Subvention an die Salzburger Festspiele ist nachweislich missbräuchlich ver­wendet worden.

Zum Thema möchte ich sagen, dass jede Initiative, die den freien beziehungsweise den kostengünstigen Zugang zu Museen und Einrichtungen der Kultur erleichtert, zu unterstützen ist, insbesondere in Bezug auf Jugendliche. Da hier auch die monetäre Frage und die Bitte nach freiem Eintritt im Raum steht, möchte ich doch darauf verwei­sen, dass sich die Museen und die Kultureinrichtungen ja nicht darüber definieren, wie viel Geld sie durch Eintritte lukrieren. Sie definieren sich über Besucherzahlen, über Ausstellungen, über die Qualität des Dargebotenen – und darüber sollten wir diskutieren.

Wir wissen, dass gerade auch in Ihrem Budget, Frau Bundesminister, die Bundes­museen den größten Brocken der finanziellen Zuwendungen bekommen. Wir wissen, dass die Besucherzahlen rückläufig sind. Das heißt, wir müssen uns überlegen, wie wir diese Zahlen rechtfertigen, wie wir die Subventionen rechtfertigen und müssen uns überlegen, wie wir vor allem die Jugend wieder mit interessanten Ausstellungen, aber vor allem auch mit der Möglichkeit des kostengünstigen und freien Eintritts für Museen, für Kultur, für Geschichte begeistern können.

Ich möchte aber auch darauf hinweisen, dass es nicht nur die Jugend sein kann, der der Zutritt zu Kultur, zu Kunst erleichtert werden soll. Es gibt in Österreich sozial be­dürftige Menschen, die an Kultur interessiert sind und für die ein Eintritt von 5 € oder 10 € eine Hemmschwelle ist, in ein Museum, in eine Kultureinrichtung zu gehen.

Wir haben in Kärnten ein Modell umgesetzt – der Kollege Petzner hat bereits darauf verwiesen –, einen sogenannten Kulturpass. Der ermöglicht sozial bedürftigen Perso­nen, ob es jetzt Pensionisten mit einem geringen Einkommen oder Sozialhilfeempfän­ger sind, kostenlos die kulturellen Einrichtungen des Landes zu besuchen.

Warum? Weil diese Kultureinrichtungen hohe Subventionen, hohe finanzielle Zuschüs­se des Steuerzahlers bekommen, und deshalb sollen jene ... (Abg. Mag. Wurm: Das gibt es in Salzburg und in Wien schon lange!) – Wenn es das in Salzburg gibt, ist das zu begrüßen. Wir diskutieren ja, es hat ja nicht nur Kärnten gute Ideen, es gibt auch andere Bundesländer. Das heißt, dort, wo es schon funktioniert, können wir ja diese Anregungen aufnehmen.

In diesem Sinne – Frau Bundesminister, die Verantwortlichen der Bundesregierung –: Treten Sie dieser Forderung näher, sehen Sie sich die Modelle an, die es auf regio-


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