Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll57. Sitzung / Seite 282

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Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Marko­witz. – Bitte.

 


23.37.41

Abgeordneter Stefan Markowitz (BZÖ): Frau Präsidentin! Frau Minister! Auch wir be­grüßen den seit Jahresanfang freien Eintritt für Jugendliche in Bundesmuseen, obwohl wir eines zu bedenken geben: Die kleinen regionalen Museen werden darunter leiden, wenn es freien Eintritt gibt. Sie finanzieren sich zum Teil durch den Eintritt, auch Perso­nalkosten werden davon beglichen. Ich würde es schade finden, käme es quasi zu einem Museumssterben in den Regionen, nämlich der sogenannten Heimatstuben. Wir müssen darauf achten, dass sich nicht alles in die großen Städte verlagert. – Vielen Dank. (Beifall beim BZÖ.)

23.38


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Zinggl. – Bitte.

 


23.38.00

Abgeordneter Mag. Dr. Wolfgang Zinggl (Grüne): Frau Präsidentin! Frau Ministerin! Meine Damen und Herren! Die Grünen sind mindestens schon so lange, solange ich im Parlament bin, also seit fünf Jahren, für den freien Eintritt in die Bundesmuseen, und zwar für alle.

Jetzt gibt es seit diesem Jahr die Möglichkeit für alle, die unter 19 Jahre alt sind, die Bundesmuseen bei freiem Eintritt zu besuchen. Ich frage mich, ehrlich gesagt: Wieso bis zu einem Alter von 19 Jahren? Das hat mir bis jetzt noch niemand erklären können, die Volljährigkeit ist ja eigentlich im Alter von 18 Jahren gegeben. – Aber es sei, wie es sei.

Die Bundesmuseen bekommen auch eine entsprechende Abgeltung für den Entfall der Eintrittsgelder. Das, Frau Unterreiner, heißt, Ihre Überlegung ist hinfällig. Im Gegenteil, ich würde sogar sagen, sie bekommen zu viel – ich habe Ihnen das auch schon vorge­rechnet, Frau Bundesministerin –, weil die Familienkarten gleich teuer geblieben sind. Das ist schon sehr interessant, denn welche Kinder – wenn man schon so sagt – oder Jugendliche gehen ohne Eltern ins Museum? Sie gehen meistens mit den Eltern, und das heißt, mit der Familienkarte zahlen sie als Familie insgesamt das Gleiche. Aber die Museen haben dem Ministerium gegenüber angegeben, dass die Kinder sozusagen einzeln abgerechnet, also zusätzlich abgegolten werden sollen, und das wurden sie auch.

Das heißt, die Museen bekommen jetzt eigentlich mehr, als notwendig wäre. Dieses Geld könnte man in Zukunft einsparen und für das Völkerkundemuseum im Sinne eines Hauses der Kulturen zumindest ansparen, denn seit vielen Jahren, ich möchte schon fast sagen seit Jahrzehnten, wird an der Sanierung des Völkerkundemuseums gearbeitet – mit vielen Millionen € – und es wird nicht aufgesperrt. Das ist eine Schan­de für Österreich und ich glaube, dass da dringender Handlungsbedarf wäre.

Genauso, wie ein dringender Handlungsbedarf in einem anderen Fall besteht. Eines ist schon interessant: Im Ausschuss wird ein Antrag von der Kollegin Unterreiner abge­lehnt – zu Recht, weil er völlig aus der Luft gegriffen und überhaupt nicht passend war; dann wird er hier im Plenum verhandelt, muss verhandelt werden, aber die Salzburger Festspiele zu reformieren, wozu wir einen Antrag im Ausschuss eingebracht haben, das wird vertagt.

Das wäre nämlich wirklich eine dringende kulturpolitische Notwendigkeit. Wir werden dieses Thema jetzt deswegen nicht auslassen, denn wir haben uns inzwischen festge­bissen. Ich bin überzeugt davon, dass das, was jetzt vom Direktorium beziehungsweise vom Kuratorium vorgelegt wurde, nicht einmal die Spitze des Eisberges ist, sondern dass dieser Eisberg jetzt so nach und nach rausgelöffelt werden muss.

 


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