Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll57. Sitzung / Seite 281

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

führt. Das wäre vielleicht ein Modell, das sich auch die Bundesregierung ansehen soll­te, weil es durchaus auch umsetzungswert ist. – Das zu diesem Antrag, dem wir, wie gesagt, beitreten.

Zum Zweiten: Antrag der Abgeordneten Mag. Unterreiner betreffend Erhalt des Volks­kundemuseums in Wien. – Ich glaube, dass Frau Kollegin Unterreiner in ihrer Argu­mentation insofern recht hat, als dass es falsch wäre, das Völkerkundemuseum mit dem Volkskundemuseum zusammenzulegen. Da würden Äpfel mit Birnen vermischt werden. Ich denke, dass gerade in der heutigen Zeit, in der sich vor allem viele junge Menschen, aber auch andere die Identitätsfrage stellen oder nicht wissen, woher sie kommen, wohin sie gehen sollen, auch ein Volkskundemuseum von essenzieller Be­deutung für die Identität dieses Landes und die Bildung ist und daher diese Zusam­menlegung des Volkskundemuseums und des Völkerkundemuseums alles andere als richtig wäre. Daher sind die Intentionen der FPÖ, dass man zuerst die Regionalkultur, die eigene Identität unterstützt, stärkt und fördert, der richtige Ansatz, weshalb wir die­sem Antrag der FPÖ, der Kultursprecherin Kollegin Unterreiner auch beitreten kön­nen. – Danke, meine Damen und Herren. (Beifall bei BZÖ und FPÖ.)

23.34


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Fuhr­mann. – Bitte.

 


23.34.59

Abgeordnete Mag. Silvia Fuhrmann (ÖVP): Frau Präsidentin! Frau Bundesminister! Zum Antrag der Frau Unterreiner betreffend zusätzliche Budgetierung beziehungswei­se zusätzliche Mittel für den Gratiseintritt muss Folgendes gesagt werden: Gegen Ende der Budgetverhandlungen und auch bei der Darstellung der Basisabgeltung für die Bundesmuseen wurde uns seitens des Bundesministeriums versichert, dass erstens die Direktoren diese Entscheidung mittragen und zweitens diese 3 Millionen €, die für den Gratiseintritt verwendet werden, ohnehin ein zusätzliches Budget sind, die zur Ba­sisabgeltung hinzugerechnet worden sind.

Dem können Sie jetzt Rechnung tragen, Glauben schenken oder nicht. Faktum ist – die Kollegin von der SPÖ wird ohnehin noch einen Antrag dazu einbringen –, dass wir uns die Frage stellen werden, ob das im Sinne der Kunst- und Kulturvermittlung für Jugend­liche etwas gebracht hat oder nicht. Es wird eine Evaluierung geben, und wenn sich herausstellt, dass das nicht den notwendigen oder erhofften Erfolg bringt, wird man Maßnahmen setzen. Ich bin froh, dass alle Parteien das so sehen.

Ich denke, wir haben, gerade was die Museumslandschaft betrifft, wichtige Dinge zu besprechen beziehungsweise in die Wege zu leiten, wie zum Beispiel die Rahmenziel­vereinbarungen. Das kritisiert sogar der Rechnungshof. Das ist schon längst notwen­dig, weil es einfach auch einer Präzisierung des kulturpolitischen Auftrages bedarf.

Was zusätzliche Investitionen in Kunst und Kultur betrifft, so möchte ich – wir haben es im Ausschuss von der Frau Bundesminister gehört –auf die Investitionen hinweisen, die zusätzlich erfolgen. Die Frau Bundesminister hat drei Projekte genannt, durch Un­terstützung natürlich des Finanzministers: die Kunstkammer, das Zwanzgerhaus und das Literaturmuseum. Einige wichtige Dinge stehen noch an: der Tiefenspeicher, das Volkskunde- und Völkerkundemuseum.

Ein Satz sei dazu noch erlaubt: Wenn jemand glaubt, die eigene Identität wird gefähr­det, indem man sich mit anderen Kulturen beschäftigt, so kann ich, nobel ausgedrückt, nur sagen, der irrt. Ich finde es schade, dass man sich vor solchen Dingen fürchtet. Ich würde dem entgegenhalten, dass es sehr wohl eine gute Idee wäre, ein Haus der Kul­turen in Angriff zu nehmen. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

23.37

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite