„Die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur wird aufgefordert, das Volkskundemuseum als identitätsstiftende Kulturinstitution sowohl organisatorisch als auch finanziell dahingehend abzusichern, dass das Museum in seiner derzeitigen Form erhalten wird.“
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Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Ich werde keinen Ordnungsruf erteilen. Ich betrachte die gefallenen Ausdrücke als „künstlerische Freiheit“. (Heiterkeit.)
Als Nächste zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Ablinger. – Bitte.
23.30
Abgeordnete Sonja Ablinger (SPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Ministerin! Ich habe nur eine Minute Redezeit und möchte mich deswegen ganz kurz halten. Frau Abgeordnete Unterreiner, zu Ihrer Erregung im Hinblick auf die Secession und zu Ihrer Konstruktion über einen „Anschlag auf unsere Identitäten“ zitiere ich nur Stella Rollig in ihrem Vorwort zum Programm für das Lentos für das Jahr 2010. Sie sagt – Zitat –:
Gäbe es das Museum nicht, man müsste es erfinden für Sie. – Sie meint jetzt nicht Sie, aber das steht so. – Das Museum ist ein unvergleichlicher Ort, es ist voll von schönen Dingen, ohne dass Sie etwas kaufen müssen. Es erlaubt den Umgang mit dem Fremden ohne Furcht und Vorbehalte. Es lässt Ihnen Ruhe, wenn Sie Ruhe brauchen und es fordert Sie heraus, ohne dass Sie scheitern können. Es macht Sie glücklich, und es regt Sie vielleicht auf. Sie müssen nicht mit allem einverstanden sein, Sie brauchen sich für den Widerspruch nicht zu rechtfertigen. Sie treffen auf vibrierende Gegenwart und senken Lote in die Vergangenheit. Jede Suchbewegung ist erlaubt. Das alles ermöglicht die Kunst in all ihrer Vielfalt, und wenn Sie es brauchen, spendet sie Trost. – So weit Stella Rollig.
Kommen Sie ins Museum, es gäbe keine wunderschönere Begründung für einen freien Eintritt, für das Wesen der Museen und dafür, weshalb Museen jedenfalls auch für Sie offen sein können! – Ich danke Ihnen. (Beifall bei der SPÖ.)
23.32
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Petzner. – Bitte.
23.32
Abgeordneter Stefan Petzner (BZÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Bundesminister! Der Kulturausschuss zeichnet sich im Unterschied zu anderen Ausschüssen dadurch aus, dass man sehr wohl auch über die Parteigrenzen hinweg gemeinsame Initiativen im Sinne des Kulturlandes Österreich umsetzen kann. Das ist auch heute der Fall in der Hinsicht, dass es einen gemeinsamen Entschließungsantrag gibt, der im Zuge des heutigen Plenartages ausgemacht wurde zwischen der SPÖ, der ÖVP, den Grünen und dem BZÖ, in dem es darum geht, dass wir uns dazu bekennen, dass der freie Eintritt für Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre in die österreichischen Bundesmuseen und in die Österreichische Nationalbibliothek in Zukunft gewährleistet werden und stattfinden soll. Die Frau Bundesminister wird beauftragt, über den bisherigen Versuch einen entsprechenden Evaluierungsbericht vorzulegen und daraus dann die weiteren Schritte zu treffen, die den freien Eintritt auch in Zukunft sicherstellen sollen.
Ich glaube, dass das ein richtiger, ein kluger Ansatz ist. Kärnten ist auch diesbezüglich Vorreiter gewesen. Kärnten hat als erstes Bundesland diesen freien Eintritt für Kinder und Jugendliche in Form des Kulturpasses, den es im Bundesland Kärnten gibt, einge-
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