Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll59. Sitzung / Seite 36

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Wir haben in den überbetrieblichen Lehrwerkstätten immer noch für 2 500 Jugendliche Platz; diese Lehrstellen sind nicht vergeben. Zur Stunde sind sie aber nicht ange­sprochen, zur Stunde sind sie auch nicht vergeben.

Es ist auch sehr erfreulich, dass das, was wir mit der Ausbildungsgarantie im Sinn hatten, ganz einfach auch greift. Erfreulich ist zum Beispiel auch, dass an den Förder­programmen für Jugendliche rund 135 000 Menschen teilgenommen haben. Sinn und Zweck ist es, 15-, 16-, 17-Jährigen so rasch wie möglich eine Berufsausbildung zukom­men zu lassen – und diese Berufsausbildung können wir ihnen innerhalb von 40 Tagen garantieren.

Wir haben weiters ein flächendeckendes System von Produktionsschulen aufgebaut. Ende 2010 werden wir in Österreich 20 Produktionsschulen haben, in denen tausend Jugendliche Platz finden und von denen jährlich rund 2 000 Jugendliche profitieren, weil die durchschnittliche Verweildauer in einer Produktionsschule sechs Monate nicht überschreiten soll. Da geht es darum, Jugendliche, die spezielle Probleme haben, die vielleicht Anfangsschwierigkeiten haben, besonders zu unterstützen und zu fördern. Gerade diese Ausbildungsgarantie – darauf möchte ich noch einmal zurückkommen – ist ein Beweis dafür, dass man nicht nur etwas sagt, sondern auch in der Praxis etwas tut.

Eine zweite Zielgruppe wird durch die „Aktion Zukunft Jugend!“ erfasst, im Zuge derer allein in den ersten beiden Monaten dieses Jahres 19 529 19- bis 24-Jährigen ein Arbeitsantritt ermöglicht wurde. Im Vorjahr haben wir 83 000 Jugendliche aus diesen fünf Jahrgängen speziell geschult, und insgesamt haben 138 000 Jugendliche eine Arbeitsaufnahme vollzogen.

Es gibt eine weitere spezielle Gruppe, und zwar junge FH-Absolventen, junge Studien­absolventen, junge Maturantinnen und Maturanten, die sehr oft nur prekäre Beschäf­tigungsverhältnisse vorfinden. Diese Jugendlichen werden im Zuge der „Aktion 6 000“ sehr speziell betreut, weil wir diese, wenn sie nach ihrer Ausbildung keinen Arbeitsplatz finden, mit Eingliederungsbeihilfen unterstützen, die bis zu zwei Jahre lang ein Ausmaß von maximal zwei Drittel der Lohn- und Lohnnebenkosten betragen können.

Für all diese Aktivitäten im Bereich Jugend werden wir heuer fast die gleiche Summe aufwenden wie im Vorjahr. In Wirklichkeit ist das Budget für heuer noch einmal um 60 Millionen € erhöht worden. In Summe wenden wir als Bundesregierung für die Ausbildungsgarantie, für die „Aktion Zukunft Jugend!“ und für die weiteren spezifischen Maßnahmen junge Menschen betreffend 560 Millionen € auf. Das ist sehr viel Geld, aber sehr gut investiertes Geld. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

Wenn man genau hinschaut, muss man leider sehen, dass es unter all diesen Gruppen von jungen Menschen eine Gruppe gibt, für die es speziell notwendig ist, etwas nachzuholen, auch wenn man so etwas im Jahr 2010 nicht vermuten würde: Es gibt eine kleine, aber doch vorhandene Gruppe, bei der wir uns intensiv darum bemühen müssen, dass sie den Hauptschulabschluss nachholen. Von allen derzeit gemeldeten Arbeitslosen – ich habe Ihnen die Zahl vorhin genannt – haben 16 000 keinen Haupt­schulabschluss. Das heißt, unter diesen etwa 270 000 Menschen, die arbeitslos sind, plus den etwa 85 000 Schulungsteilnehmern, sind 16 000 Menschen, die keinen Hauptschulabschluss haben. Um diese Gruppe bemühen wir uns sehr intensiv, damit diese Menschen – es sind primär junge Menschen, aber auch ältere Menschen – den Hauptschulabschluss nachholen können und ganz einfach die Möglichkeit haben, diese Grundstartbedingung erfüllt zu bekommen. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

Ich möchte angesichts der vorgeschrittenen Zeit noch eine arbeitsmarktpolitisch spe­zielle Gruppe erwähnen und dann noch zum Thema Qualität des Ausbildungs­ange­botes des AMS und zur Mindestsicherung etwas sagen.

 


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