Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll59. Sitzung / Seite 37

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Was arbeitsmarktpolitisch wichtig ist: Am stärksten angestiegen ist die Arbeitslosigkeit zum heutigen Zeitpunkt bei den Älteren ab 50. Es hat sich also gedreht: Ganz am Beginn der Krise waren die Jungen sehr stark betroffen, und jetzt geht die Arbeitslosig­keit bei den Jungen zurück und steigt bei den Älteren an.

Es ist gar keine Frage, dass wir bei den Älteren ebenfalls nicht nachlassen werden. Wir lassen nicht nach mit Qualifizierungsförderung. Derzeit befinden sich 2 000 ältere Menschen in Qualifizierungsmaßnahmen. Seit Beginn dieses Jahres sind über tausend Anträge zur Altersteilzeit eingelangt. Es gibt Beihilfen zur Kurzarbeit. Kurzarbeit ist derzeit für rund 26 000 Menschen geplant. Wir wissen, dass von dieser Planungszahl nur 50 Prozent realisiert werden. Wir wissen auch, dass ungefähr 30 Prozent der betroffenen Personen ältere Menschen sind.

Wir bemühen uns auch, mit einer Eingliederungsbeihilfe vor allem älteren Arbeits­losen – das heißt, Menschen ab 50 – noch einmal eine Beschäftigung zukommen zu lassen. Allein in den ersten zwei Monaten haben 2 500 ältere Personen mit dieser Ein­gliederungsbeihilfe eine Beschäftigung gefunden.

Auch die Kombilohnbeihilfe ist ein Modell in diesem Bereich, und es sind natürlich auch Beschäftigungsprojekte wichtige Modelle. In den ersten beiden Monaten sind 2 000 Menschen über Transitarbeitsplätze wieder ins Arbeitsleben integriert worden.

Auch bei den Stiftungslösungen versuchen wir sehr intensiv, ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mitzunehmen und ganz einfach gegenzusteuern.

Wir fördern auch Unternehmensgründungen. Das Unternehmensgründungsprogramm des AMS zeigt Wirkung: Im Jänner und Februar 2010 haben bereits 361 ältere Per­sonen von diesem Programm profitiert. Das sind immerhin um 44 Prozent mehr als wie 2009. 120 Ältere wurden mittels Beihilfen unterstützt, damit sie diesen Start ganz ein­fach besser schaffen.

Ein wichtiges Thema in diesem Zusammenhang ist auch das Thema Service für Arbeit und Gesundheit, die Beratungsstelle für berufliche Rehabilitation. Das wird in Zukunft ein ganz wesentliches Thema sein, wenn es um die Frage geht, wie wir Berufs­unfähigkeitspensionen verhindern beziehungsweise zurückdrängen können. Da ist gerade dieses Service für Arbeit und Gesundheit eine ganz wichtige Clearingstelle.

Da immer wieder an der Qualität der AMS-Kurse Kritik geübt wird und sehr oft unrichtige Dinge dazu gesagt werden, möchte ich sehr deutlich sagen: Dort wird irrsinnig viel gemacht! Nur habe ich den Eindruck, dass man gar nicht schaut, was dort gemacht wird.

Ich darf Ihnen hier dazu ein paar Zahlen nennen. Aber ich bin auch gerne bereit, Ihnen alle Unterlagen zur Verfügung zu stellen.

Erste Zahl: 50 Prozent aller Personen, die bei einer AMS-Schulungsmaßnahme mit­gemacht haben, haben innerhalb von 3 Monaten eine Jobvermittlung gehabt. Natürlich befragt das AMS auch die betroffenen Personen, und zwar in anonymisierter Form, und da ist die Gesamtzufriedenheit bei allen Schulungsinstituten querdurch mit der Note 1,6 auf einer sechsstufigen Skala bewertet worden.

Dass die AMS-Schulungsmaßnahmen nicht nur die rasche Arbeitsaufnahme unter­stützen, sondern auch die Erwerbsintegration sehr, sehr stark fördern, ist durch eine Langfriststudie belegt, denn es geht nicht nur um kurzfristige Arbeitsaufnahme, son­dern es geht auch darum, was danach passiert, was nach 3 Monaten oder was nach 6 Monaten passiert.

Wir haben die Karriereverläufe von 1 600 Kursteilnehmern untersucht. Rund 73 Pro­zent aller Betroffenen haben eine Ausweitung ihrer Beschäftigungstage als Folge der


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