Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll59. Sitzung / Seite 46

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Arbeitslosengeldes sehr viel Geld ausgegeben werden muss – wozu ich mich selbst­verständlich bekenne –, dass aber auf der anderen Seite Einnahmen im Sozialsystem fehlen, bei der Krankenversicherung, bei der Pensionsversicherung und auch bei der Arbeitslosenversicherung. (Präsident Neugebauer übernimmt den Vorsitz.)

Das ist die eine Situation, und die andere Situation, die mindestens genauso schlimm ist, ist der Umstand, dass ganz einfach sehr viele Menschen, die von Arbeitslosigkeit betroffen sind, Schicksale haben, mit denen sie nicht sehr gut zurechtkommen. Es fehlt das Geld, sie haben Zukunftsängste, und sie denken darüber nach, ob sie endlich doch einmal Arbeit bekommen oder ob sie für den Job, für den sie sich beworben haben, entweder zu jung oder zu alt, zu qualifiziert oder zu wenig qualifiziert sind – was auch immer. Sie machen sich Sorgen, und diese Sorgen bedeuten natürlich auch, dass es nicht gesund ist, arbeitslos zu sein. Neben den finanziellen Problemen, die sie haben, ist dann noch ein weiteres Risiko vorhanden. Es fehlt das notwendige Geld für Kredit­raten für den Wohnraum, den sie sich vielleicht geschaffen haben, und Armut droht.

Ganz besonders schlimm ist es, wenn junge Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen sind, denn damit ist natürlich auch eine Perspektivenlosigkeit verbunden. Die jungen Menschen fühlen sich nicht verstanden, sie fühlen sich ihrer Zukunft beraubt. Und genau dieser Umstand ist es auch, der dann junge Menschen ab und zu für ewig­gestriges Gedankengut anfällig macht.

Daher bin ich – noch einmal – sehr froh darüber, dass diese Bundesregierung einen ganz besonderen Schwerpunkt auf die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit gelegt hat und nach wie vor legt. Dabei gibt es Erfolge, und auf diese kann man stolz sein.

Einen Punkt, den ich gleich hier mit beantworten möchte, weil Herr Abgeordneter Strache zuerst gemeint hat  (Abg. Strache spricht mit Abg. Kickl.) – Er hört nicht zu, ihn interessiert ja die Situation betreffend die Arbeitslosigkeit von jungen Menschen nur dann, wenn er hier von diesem Rednerpult aus seine Polemik verbreiten kann. (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenruf der Abg. Dr. Belakowitsch-Jenewein.)

Im Zusammenhang mit der Frage, was die öffentliche Hand für junge Menschen getan hat, darf ich festhalten, dass im Rahmen des Bundes derzeit 1 100 Lehrstellen für junge Menschen zur Verfügung gestellt werden, so viele wie noch nie, und dass auch im Bereich der Länder mehr als 1 500 junge Menschen Arbeit gefunden haben. Das ist gut so, das ist notwendig, das ist richtig, denn damit gibt man diesen Menschen eine Zukunftsperspektive.

Im Zusammenhang mit der Vermittlung möchte ich noch betonen, dass unsere Mit­arbeiterinnen und Mitarbeiter im AMS ebenfalls hervorragende Arbeit leisten. Der Herr Bundesminister hat es bereits erwähnt: Die Vermittlungsdauer bei jungen Menschen beträgt 73 Tage. (Abg. Grosz: Das ist eh viel zu lang!) Herzlichen Dank an die Mit­arbeiter und Mitarbeiterinnen! Sie bemühen sich wirklich, junge Menschen sehr zielorientiert zu vermitteln. (Beifall bei der SPÖ.)

Ich möchte jetzt auch noch ein Augenmerk auf die Situation der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit insgesamt legen und darf nochmals festhalten, dass das öster­reichische Wirtschaftsforschungsinstitut in seinen Studien festgestellt hat – auch das muss immer wieder betont werden –, dass die beiden Konjunkturpakete und auch die Steuerreform der Bundesregierung wichtige Maßnahmen waren. Damit konnten 41 000 Arbeitsplätze abgesichert werden. Auch die Arbeitsmarktpakete, die diese Bundesregierung beschlossen hat, haben sichergestellt, dass 45 000 Arbeitsplätze gerettet beziehungsweise neu geschaffen wurden. Das ist wichtig, das ist gut, das ist richtig so. Diesen Weg werden wir weiter fortsetzen. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

 


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