Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll59. Sitzung / Seite 62

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Kind deutscher Muttersprache ist. Wie soll denn da überhaupt noch Integration funk­tionieren? – Und das zieht sich dann weiter wie ein roter Faden durch.

Dann kommen diese Jugendlichen mit 14, 15 auf den Arbeitsmarkt, haben einen Hauptschulabschluss oder nicht einmal den, können die deutsche Sprache überhaupt nicht, und dann wundert man sich, dass diese Menschen keine Lehrstellen finden! Das ist doch ein Problem, das hausgemacht ist – und da sehe ich von Ihnen überhaupt keine Ansätze! (Beifall bei der FPÖ.)

Wenn wir jetzt zu wenige Jugendliche ausbilden, dann werden wir das in ein paar Jahren bezahlen, weil wir keine Facharbeiter haben. Und da kommt dann Ihre glor­reiche Aussage, die Sie auch schon getätigt haben: Spätestens im Jahr 2015 brauchen wir weitere Zuwanderung von Ausländern, denn sonst haben wir zu wenige Junge am Arbeitsmarkt. – Wir potenzieren doch dieses Problem! (Zwischenruf des Abg. Mag. Josef Auer.)

Nehmen Sie doch das Problem ernst, lösen Sie es doch im eigenen Land! Schauen Sie doch einmal, dass die Jugendlichen und dass die Familien auch Deutsch lernen! Versuchen Sie endlich einmal, dass die Integration in diesem Land auch wirklich stattfindet! – Das ist doch ein Hauptgrund, warum wir so viele jugendliche Arbeitslose haben. Da hört man von Ihnen überhaupt nichts. (Beifall bei der FPÖ.)

Stattdessen setzen Sie sich hier her, der gesamte Gewerkschaftsbus muss heute antreten, muss sich heute hier herstellen, Ihrer Rede huldigen und Ihnen auf die Schulter klopfen. Frau Kollegin Oberhauser, die ja irgendwo in der Nobelgegend in Hietzing wohnt, hat ja überhaupt keine Ahnung von dem, was sich wirklich abspielt, und dann stellt sie sich hier her in einer etwas unglaubwürdigen Art und Weise und glaubt wirklich, sie kann den Menschen das Blaue vom Himmel erzählen. – Wenn man das heute hier gehört hat, dann werden sich die Menschen, die 400 000 Arbeitslosen, die jetzt daheim vielleicht vor den Fernsehschirmen sitzen, schön bedanken. (Beifall bei der FPÖ.)

Und das zeigen ja auch die Wahlergebnisse, Frau Kollegin Oberhauser! – Das finden Sie zum Lachen; ich finde es zum Weinen (Zwischenruf der Abg. Dr. Oberhauser), dass wir nach wie vor so viele Arbeitslose in dieser Republik haben und dass die Gewerkschaft überhaupt nichts dagegen tut. Das haben Sie als Gewerkschafter absolut verschlafen, und Sie als Bundesminister segnen das mit einem Nichtstun und mit einem Sich-Hinsetzen und irgendwelchen technokratisch vorgetragenen Zahlen ab – nicht zu vergessen, zwanzigmal zu sagen: Das ist alles erfreulich! Die Situation ist wunderbar! Der Frühling kommt auch! Eigentlich können die Österreicherinnen und Österreicher froh und zufrieden sein mit dieser Bundesregierung.

Sie haben gesagt, Sie haben Konzepte, Maßnahmen entwickelt. – Keiner weiß, welche Konzepte genau Sie da entwickelt haben. Das haben Sie ja vorsorglich gleich gar nicht erwähnt, weil wahrscheinlich nicht viel dahinter ist, außer heißer Luft. Das ist das Einzige, was Sie bieten, und das zeigen auch die aktuellen Zahlen.

Das ist auch das, was die Menschen spüren. Das ist auch der Grund, warum Sie von der SPÖ von einer Wahlniederlage zur nächsten eilen – und da wird es keine Trend­wende geben. Da können Sie erzählen, was Sie wollen, Sie sind einfach nicht mehr glaubwürdig. (Beifall bei der FPÖ.)

Sie haben Ihre soziale Glaubwürdigkeit längst abgegeben – und diese werden Sie auch nicht mehr zurückgewinnen. Da können Sie schönreden, was immer Sie wollen. Die Tatsachen sprechen für sich, und die Menschen in diesem Land spüren das. (Beifall bei der FPÖ.)

12.00

 


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