Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll59. Sitzung / Seite 101

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

dann will sie die Mehrheit im Parlament auf etwas aufmerksam machen. Wenn Sie, meine Damen und Herren von der ÖVP, Taferln zeigen, dann frage ich mich zu Recht: Wen wollen Sie überzeugen? Unseren Herrn Präsidenten? Oder vielleicht den eigenen Minister, weil Sie nicht mehr mit ihm sprechen? Oder den Regierungspartner? Oder wollen Sie die Opposition überzeugen? Wen wollen Sie mit Ihren Taferln überzeugen? Wahrscheinlich ist das Gesprächsklima in der ÖVP schon so schlecht, dass Sie nicht einmal mehr mit dem eigenen Minister und mit dem Koalitionspartner sprechen, sondern einander die Nachrichten per Taferl übersenden müssen. (Beifall bei der FPÖ.)

Gestatten Sie mir jetzt aber ein paar Worte zum Grünen Bericht. (Abg. Großruck: Alles gestattet!) Die durchschnittlichen Halterzahlen würden noch kleinbäuerliche Betriebe aufzeigen. Durchschnittlich kommen 25,7 Rinder pro Halter, 10,5 Milchkühe je Halter und 71,11 Schweine je Halter. Das sind aber schon gegenüber dem Vorjahr plus elf. Das heißt, da leiden schon die kleinbäuerlichen Strukturen.

Der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch ist von 1980 auf 2007/2008 gestiegen, beim Rind­fleisch sogar gesunken, nämlich von 26,1 kg auf 18,2, also um 30 Prozent. Beim Schweinefleisch hat er sich geringfügig erhöht, nämlich von 54,4 auf 58 kg, das sind 6,6 Prozent; beim Geflügel von 11,1 kg auf 19,8 kg in diesen fast 30 Jahren, also fast verdoppelt, und bei der Milch ist der Pro-Kopf-Verbrauch von 101,3 auf 90,8 kg gesunken, was ein Minus von 10,4 Prozent bedeutet. Das heißt, der Verbrauch der Österreicher ist ein bisschen gestiegen, ein bisschen gefallen. (Abg. Hornek: Rede­schreiber! – Heiterkeit bei der ÖVP.) – Habe ich gerade gesagt, minus oder plus, hören Sie einfach zu!

Einen Unterschied gibt es aber jetzt bei den Lebendimporten und beim Export von Fleisch. Bei den Lebendimporten haben wir plötzlich von 1999 bis 2008, also nicht die letzten 30 Jahre, sondern in den letzten zehn Jahren, einen Anstieg von 11 410 auf 57 680 Rinder – das hat sich also vervierfacht –, bei den Schweinen einen Anstieg von 95 062 auf 827 288 , das ist achtmal so viel!

Was den Fleischexport betrifft – wie gesagt, der Konsument in Österreich hat ungefähr gleich viel konsumiert –: Der Rindfleischexport ist von 215 213 auf 288 419 – diese Vergleichszahlen beziehen sich jetzt wieder auf die Jahre 1999 bis 2008 – um 34 Prozent gestiegen. (Abg. Hornek: Sagst du uns auch deine Telefonnummer?) Beim Schweinefleisch haben wir einen Anstieg von 96 242 auf das fast Sechsund­vierzig­fache, im Vorjahr war es noch das Vierzigfache! (Ruf bei der ÖVP: Arbeitsplätze in Österreich!)

Damit wird bewiesen: Wir importieren Rinder und Schweine, um sie hier zu schlachten, den österreichischen Qualitätsstempel draufzudrücken, und das Fleisch wieder zu exportieren. Das kann nicht im Sinne österreichischer Qualität sein! Wo „Österreich“ auf der Verpackung steht, muss auch Österreich drinnen sein! Stellen Sie sicher, meine Damen und Herren von der ÖVP, dass Sie hier nicht leere Taferln zeigen, sondern dass der Konsument wirklich erkennen kann, wo österreichische Qualität drinnen ist! Nur dann wird er österreichische Qualität kaufen und die heimischen Bauern fördern können! (Beifall bei der FPÖ.)

14.17


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Binder-Maier. 2 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


14.17.38

Abgeordnete Gabriele Binder-Maier (SPÖ): Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Sehr geehrte BesucherInnen des Hohen Hauses! Eine spannende Debatte


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite