Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll59. Sitzung / Seite 114

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Der zweite Bereich ist die Kennzeichnungspflicht von Produkten. Die Konsumenten wollen nicht mehr getäuscht werden. Die Konsumenten wollen wissen, was sie kaufen, woher die Rohprodukte kommen. Kommen die Rohprodukte aus dem Ausland und werden sie in Österreich verarbeitet, dann muss man es auch entsprechend kenn­zeichnen. Dieser Konsumententäuschung müssen wir uns entgegenstellen und gemeinsam Lösungen finden.

Der letzte Bereich ist etwas, was die Konsumenten auch nicht wollen, nämlich Massen­tierhaltung. Die Konsumenten wollen keine Tiere, die auf engstem Raum in Rekord­zeiten hochgemästet und dann auf den Markt geworfen werden. Das wollen die Konsumenten nicht, sondern sie wollen kleinstrukturierte landwirtschaftliche Betriebe auch in Zukunft erhalten.

Wir brauchen, glaube ich, ein Bündnis zwischen den Konsumenten und den öster­reichischen Bauern – mit dem Ziel, wirklich hundertprozentig heimische Produkte zu fairen Preisen zur Verfügung zu stellen, um so ein sicheres Einkommen zu erzielen. „Vertrauen statt schwindeln“, muss die Devise sein, „Hinschauen statt wegschauen“ bei Schlachthöfen, wenn es darum geht, wie Fleisch verarbeitet wird. Und 100 Prozent österreichische Ware in die Verpackung hineintun und nicht nur draufschreiben. Das wäre eigentlich das Ziel. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

14.54


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Höllerer. 3 Minuten Redezeit sind eingestellt. – Bitte.

 


14.54.41

Abgeordnete Anna Höllerer (ÖVP): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundes­minis­ter! Hohes Haus! Werte Kolleginnen und Kollegen! Die Bäuerinnen werden im Grünen Bericht in zwei Kapiteln genannt, und zwar im Kapitel „Frauen in der Landwirtschaft“ und im Auszug bezüglich der „Forschungsarbeit: Betriebsleiterinnen in Österreich“. In beiden wird ein Bild der Bäuerinnen gezeigt, das sich gewandelt hat.

Die Bäuerinnen tragen zunehmend mehr Verantwortung in der österreichischen Land- und Forstwirtschaft. Sie sind ein wichtiger Motor des Fortschritts und der Innovation in den bäuerlichen Unternehmungen. Und vor allem haben sich auch die Daten und Fakten gewaltig geändert. Das wird im Grünen Bericht auch belegt. 41 Prozent der Betriebe werden von Frauen bewirtschaftet. Das waren Mitte der achtziger Jahre noch 17 Prozent, also die Bäuerinnen sind extrem im Vormarsch.

Wir wissen allerdings, dass ein Großteil der Frauen, die einen landwirtschaftlichen Betrieb führen, aber auch jener, die in landwirtschaftlichen Betrieben arbeiten, keine landwirtschaftliche Ausbildung haben, dass viele davon Späteinsteigerinnen sind, dass sie allerdings natürlich auch den Auswirkungen der Agrarmärkte ausgeliefert sind, dass sie also die Liberalisierung, die stattfindet, selbstverständlich zu ertragen haben, aber auch mehr Wissen haben müssen in der Agrarpolitik und in der Agrarwirtschaft, um in den eigenen Betrieben gegensteuern zu können.

Wir wissen, dass wir in der Landwirtschaft ein hervorragendes Bildungssystem haben. Frau Schenk ist jetzt nicht im Raum, aber sie hat sich diesbezüglich zu wenig erkun­digt. Wir kennen das LFI, wo es wirklich Programme gibt, die von der Basisausbildung in der Landwirtschaft bis hin zu Spezialkursen und Seminaren alles anbieten.

Wir wissen natürlich auch, dass der Fokus auch künftig auf diese Bildung, Aus- und Weiterbildung zu richten ist und selbstverständlich auch auf die Frauenförderung in der Landwirtschaft. Der Erfolg des ländlichen Raums und der Landwirtschaft wird von der gleichwertigen Teilnahme von Frauen an den einschlägigen Programmen und auch an


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