Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll59. Sitzung / Seite 191

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Krokodile sind ein bisschen größer, sie haben auch einen größeren Mund. Ich möchte über Bienen sprechen, und zwar über die Problematik des Bienensterbens. Es ist, glaube ich, auch für die Landwirtschaft ein sehr, sehr interessantes Thema. Ich habe auf dieses Thema bereits als Landtagsabgeordneter in Tirol hingewiesen.

Es ist ein internationales Problem, und es ist auch ein Problem bei uns in allen Bun­desländern. Es gibt schon viele Gebiete, wo es keine Bienen mehr gibt beziehungs­weise wo viel zu wenig Bienen vorkommen. Mit verantwortlich dafür ist unter anderem die Tatsache, dass es immer weniger Kleinimker gibt, wobei dieses Faktum natürlich mehrere Ursachen hat. Wenn es nicht gelingt, jetzige Kleinimker zu motivieren oder sogar neue dazu zu bringen, diese Arbeit für die gesamte Gesellschaft zu machen, dann wird das Bienensterben natürlich weitergehen.

Ich habe damals als Landtagsabgeordneter eine einstimmige Landtagsentschließung zusammengebracht, nämlich dahin gehend, dass das Bundesministerium mit der EU in Verhandlungen tritt, und zwar mit dem Ziel, dass es wieder zur Förderung von Kleinimkern kommt – diese wurde nämlich im Jahr 2003 eingestellt.

Wenn ich hier zum Beispiel in dem Raum fragen würde, ob das Thema gesunde Ernährung wichtig ist, würden sicher alle die Hände nach oben halten und sagen: Ja, das ist wichtig!

Wenn ich dann nach rechts schaue und die Landwirte frage, ob ein landwirtschaftlicher Ertrag wichtig ist – no na, alle Landwirte würden sagen: Landwirtschaftlicher Ertrag ist wichtig! So würden sehr, sehr viele Fragen mit Ja beantwortet. Wenn man dann aber fragt, ob die Kleinimker eine Unterstützung bekommen sollen, dann bleiben – das weiß ich aus Erfahrung – die Hände eher unten.

Es gibt aber sehr, sehr viele Fakten, die für die Imkerei, für die Bienen und Kleinimker sprechen. Nur ganz kurz ein paar Fakten: 80 Prozent der Fremdbestäubungen gehen auf das Konto der Bienen. Wer mehr für das Geld ist, dem kann man auch etwas sagen: Es gibt in der Literatur Schätzungen des Wertes der Bestäubungsleistung, die zwischen dem Zehn- und dem 150-Fachen des Honigwertes liegen. In Euro macht das allein in Österreich 450 Millionen € bis 6,75 Milliarden € aus!

Im Zusammenhang mit den Bienen gibt es wirklich sehr, sehr viel zu sagen. Mein Appell, sehr geehrter Herr Minister – und ich hoffe, dass Sie mir zugehört haben –, ist, dass wir wirklich in diese Richtung etwas machen. Wir müssen in diese Richtung etwas tun!

Zum Kollegen Grosz darf ich sagen: Er hat nicht sehr aufmerksam zugehört, das ist ja nicht seine Stärke. In der modernen Psychoanalyse, Herr Kollege Grosz, symbolisiert der Honig das Über-Ich als letzte Stufe der Arbeit an sich selbst. Vielleicht lassen Sie sich ein Glas Honig kommen, das würde Ihnen sicher helfen. – Danke schön für die Aufmerksamkeit. (Abg. Dr. Moser: Zur Selbsterkenntnis!)

19.22


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Zu Wort gelangt nun Frau Abgeordnete Gessl-Ranftl. 2 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


19.22.23

Abgeordnete Andrea Gessl-Ranftl (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Minis­ter! Hohes Haus! Der Verlust an biologischer Vielfalt ist neben dem Klimawandel mit Sicherheit die zweite große globale ökologische Herausforderung für die Menschheit.

Es ist nicht nur die Vernichtung von Lebensräumen die einzige Ursache für das Artensterben, sondern vor allem auch der illegale Handel von zahlreichen wildlebenden


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite