Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll59. Sitzung / Seite 192

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Tier- und Pflanzenarten – und wir alle kennen natürlich die Problematik des illegalen Handels. Wir haben dies auch schon mehrmals von meinen VorrednerInnen gehört.

Aus diesem Grund müssen die Maßnahmen zum Schutz und zur Pflege wildlebender Tiere und Pflanzen in ihrer natürlichen und historisch gewachsenen Vielfalt intensiviert werden. Bestehende Gesetze und Abkommen, wie das Washingtoner Artenschutz­über­ein­kommen müssen verstärkt kontrolliert und sogar noch straffer werden. Es darf auf keinen Fall sein, dass unsere Fauna und Flora durch die Habgier einiger Geschäf­temacher zerstört wird!

Daher ist auch das Verlangen einiger afrikanischer Staaten, das Handelsverbot für das Rohelfenbein und somit den Schutzstatus für Elefanten zu lockern, striktest abzu­lehnen. Afrikas Elefantenbestände konnten sich dank dieses Verbotes in den vergan­genen Jahren zwar erholen, aber eine Überpopulation ist keineswegs vorhanden.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir alle sind nun gefordert! Wir müssen Ver­antwortung übernehmen. Wir müssen bereit sein, uns mit aller Kraft dafür einzusetzen, den Reichtum unserer Erde und damit die Lebensgrundlage der gesamten Menschheit langfristig zu bewahren, denn die Menschheit ist zur Zeit dabei, in wenigen Jahr­zehnten zu zerstören, was die Natur in Millionen von Jahren geschaffen hat. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

19.24


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Zu Wort gelangt nun Herr Abgeordneter Steier. 2 Mi­nu­ten Redezeit. – Bitte.

 


19.24.29

Abgeordneter Gerhard Steier (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine geschätzten Damen und Herren! Die Entschließung, die wir aktuell diskutieren, beinhaltet die Aufforderung an den Umweltminister, sich im Rahmen der 15. Vertrags­staatenkonferenz des Washingtoner Artenschutzübereinkommens für den Schutz des afrikanischen Elefanten einzusetzen und Anträge zum Abverkauf von Rohelfenbein abzulehnen.

Weiters wird die EU aufgefordert, am Aufbau von wirksamen Einrichtungen zur Unter­bindung des illegalen Elfenbeinhandels in engem Dialog mit den betroffenen Staaten mitzuwirken. Fest steht, dass die Positionierung sehr wichtig war, was die ersten Resultate in Doha dokumentieren.

Meine geschätzten Damen und Herren, angesichts der bisherigen Resultate der Arten­schutzkonferenz ergeht es den Elefanten aber immerhin besser als Thunfischen und Eisbären. Denn: Insgesamt gesehen ist die bisherige Bilanz der Konferenz sehr ernüchternd. Anträge, den internationalen Handel mit Eisbärenfellen und anderen Jagdtrophäen zu verbieten, wurden bereits abgelehnt, auch der Handel mit dem Blau­flossenthunfisch bleibt erlaubt. KritikerInnen sprechen von einem Kniefall vor Wirt­schaftsinteressen, der über den Erhalt von Artenvielfalt gestellt wird.

Ich darf insgesamt betonen: Angesichts der Tatsache, dass 2010 das internationale Jahr der Artenvielfalt ist, ist das eine bedenkliche Entwicklung! In Österreich selbst sind im Bereich der Biodiversität rund 4 000 Arten vom Aussterben bedroht. Es ist daher höchste Zeit, dass wir alle gemeinsam unsere Anstrengungen verstärken, um dem Artensterben Einhalt zu gebieten. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

19.26


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als vorläufig letzter Redner hiezu zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Dr.  Pirklhuber. 2 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


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