Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll60. Sitzung / Seite 218

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19.01.14

Abgeordnete Ursula Haubner (BZÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesmi­nister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Es ist von meinen Vorrednern schon sehr viel gesagt worden, und ich kann für das BZÖ sagen, auch wir werden diesem Nationalen Aktionsplan für Ernährung zustimmen, wobei ich hier die Meinung vieler Vorredner tei­le, dass in diesem Ernährungsplan sehr viele Maßnahmen vorgeschlagen werden, sehr gut gemeinte Ratschläge vorgegeben werden, aber ich befürchte, wie bei vielen ande­ren nationalen Aktionsplänen, dass das Makulatur bleibt und dass in der Umsetzung dann die Tücken liegen.

Dabei wäre gerade Ernährung ein so wichtiger Teil der Gesundheitsvorsorge, und wir vom BZÖ verstärken ja immer unsere Bemühungen, dass mehr in die Prävention, mehr in die Gesundheitsförderung, mehr in die Erhaltung der Gesundheit investiert wird, denn das ist das Leitprinzip auch einer zukunftsfähigen Gesundheitspolitik. (Beifall beim BZÖ.)

Da gehört eben die Ernährung dazu. Man muss falschen Ernährungsgewohnheiten ge­gensteuern, dem Übergewicht gegensteuern und auch dem übermäßigen Raubbau an der Gesundheit durch Alkohol, durch Drogen, durch Medikamente gegensteuern. Also hier gibt es sehr, sehr viel zu tun, und gerade die Kinder und die Jugendlichen sind mir hier ein besonderes Anliegen, vor allem jene, die von ihrer Familie her wenig Ressour­cen bekommen, die ein soziales Umfeld haben, das sie negativ prägt, wodurch es auch zu Defiziten kommt – in der körperlichen, aber auch in der seelischen Gesundheit und Grundversorgung. (Präsident Dr. Graf übernimmt den Vorsitz.)

Gerade seitens des BZÖ haben wir schon in der Vergangenheit einige Anträge einge­bracht. Heute ist angesprochen worden, in der Schule muss man beginnen, im Kinder­garten. Wir vom BZÖ haben ein Schulgesundheitsprogramm eingebracht unter dem Motto „Gesund leben“, das vorsieht, dass gerade auch Schulärzte noch mehr in diese Vorsorge eingebunden werden. Wir haben auch einen Antrag bezüglich kostenfreier Therapien für Kinder und Jugendliche – auch ein wichtiges Anliegen – eingebracht. Das sind Anträge, die seit Wochen im Ausschuss liegen, und ich bin wirklich gespannt, ob vielleicht dieser Nationale Ernährungsplan jetzt ein Anreiz ist, dass man diese Anre­gungen aus den Anträgen hernimmt und sie auch mit einbaut.

Ich sage, der Nationale Aktionsplan für Ernährung ist gut gemeint, aber er greift ein­deutig zu kurz, weil gerade die Bewegung nur mit ein, zwei Sätzen erwähnt ist. Ich denke, Bewegung und Ernährungsverhalten sind so untrennbar miteinander verbun­den, und einer der Experten im letzten Ausschuss hat es ja auf den Punkt gebracht. Der hat gesagt: 30 Prozent weniger essen und 70 Prozent mehr bewegen. Das ist zwar sehr plakativ, aber sagt letztendlich sehr viel aus. (Abg. Dr. Pirklhuber: Das sollte auch für uns hier gelten!) – Genau, Herr Kollege Pirklhuber, für uns sicher auch.

Daher vermisse ich auch, dass Programme, die sich in den letzten Jahren gut bewährt haben, wie etwa das Programm „Fit für Österreich“ vom damaligen Staatssekretär Karl Schweitzer, nicht mehr eingebunden werden in diesen Nationalen Aktionsplan. Es war dies ein Programm, das in Kooperation mit den Sportvereinen, aber auch mit Ärzten sehr gut umgesetzt wurde.

Wir brauchen, um die Menschen in Zukunft gesund zu erhalten, Wissen über die richti­ge Ernährung, aber auch begleitende Maßnahmen. Wir brauchen mehr Bewegung – die Alltagsbewegung ist es auch, die jedem Einzelnen von uns fehlt –, wir brauchen aber auch Anreize dafür, dass ich Eigenverantwortung für meine Gesundheit, für mei­nen gesunden Körper übernehme. Die Konsumentinnen und Konsumenten müssen ein Wissen haben, müssen mündig sein, damit sie auch dementsprechend informiert ein­kaufen können.

Daher ist von Ihrer Seite, Herr Bundesminister, gezieltes Handeln absolut notwendig, denn wir wissen, gezieltes Handeln in der Gesundheitsvorsorge hat auch ökonomische


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