Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll62. Sitzung / Seite 12

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kehersteller und auch den Getränkehandel wirklich verpflichten, wieder Mehrweg­gebinde für Getränke anzubieten.

Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Dipl.-Ing. Nikolaus Berlakovich: Sehr geehrte Frau Abgeordnete, klare Priorität hat natürlich Abfallvermeidung, flächendeckende Erfassung des Mülls und möglichst viel Rezyklierung – also Zurückführung in den Stoffkreislauf. Wir sind, so behaupte ich, weltweit führend, was die Wiederverwertung von Abfällen anlangt – und an dieser Stelle ein herzliches Danke allen, die dazu beitragen! Wenn ich mit Vertretern öster­reichischer Abfallwirtschaftsunternehmen international unterwegs bin, um neue Ge­schäfts­felder zu erschließen, wird uns das überall bestätigt.

Ich überprüfe auch das Thema Mehrweg. Es gibt eine Studie, die aktuell vorliegt und die wir im Rahmen einer Arbeitsgruppe sehr genau analysieren werden. Unterm Strich muss ein Nutzen für die Umwelt herauskommen, aber es soll auch der Wille des Bür­gers berücksichtigt werden.

Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Ing. Schultes.

 


Abgeordneter Ing. Hermann Schultes (ÖVP): Sehr geehrter Herr Bundesminister, die österreichische Abfallwirtschaft ist international anerkannt und hat einen sehr guten Ruf, speziell was die getrennte Sammlung der Verpackungen betrifft. Es arbeiten hier alle mit, jeder weiß genau, was er zu trennen hat. Das hat sich natürlich gut auf die Restmüllmengen ausgewirkt, und die positiven Aspekte für Umwelt und Klimaschutz sind ja bekannt. Was bedeutet das für Österreich?

Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Dipl.-Ing. Nikolaus Berlakovich: Sehr geehrter Herr Abgeordneter, wir haben zirka 1,1 Millionen Tonnen an jährlichem Aufkommen von Verpackungen. Entscheidend ist, dass es eine ordentliche Ressourcenbewirtschaftung gibt, dass also, wie ich es vorhin auch gesagt habe, möglichst viel in den Stoffkreislauf zurückkommt, und das gelingt auch: Zirka 800 000 Tonnen der 1,1 Millionen werden wieder in den Stoffkreislauf zurückgeführt:

Es ist das ganz im Sinne einer nachhaltigen Bewirtschaftung unseres Abfalls. Es wird also nicht irgendwo deponiert, nicht schlicht verbrannt, wie es andere Staaten der Welt tun, sondern zurückgeführt. Ich darf Ihnen das vielleicht anhand des Glaseinsatzes dokumentieren, indem ich ein paar eindrucksvolle Zahlen nenne.

Allein dadurch, dass die Bürger Glas sammeln und wieder in den Stoffkreislauf zurück­führen, ersparen wir uns 158 000 Tonnen Quarzsand, 51 000 Tonnen Kalk, 217 Mil­lionen Kilowattstunden elektrische Energie, 5,7 Millionen Kubikmeter Erdgas. Die Menge an Energie, die wir dabei sparen, reicht für 33 000 Haushalte. Daher von dieser Stelle ein herzliches Danke an die Bürgerinnen und Bürger dafür, dass sie dabei mittun und ordnungsgemäß Stoffe wieder in den Stoffkreislauf zurückführen.

Wie gesagt, wir erreichen die Kyoto-Ziele in vielen Sektoren leider nicht. Wir erreichen sie heute in der Landwirtschaft, und wir erreichen sie in der Abfallwirtschaft, weil dort 40 Prozent der Treibhausgase seit 1990 reduziert wurden. (Beifall bei der ÖVP.)

Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Marko­witz.

 


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