Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll62. Sitzung / Seite 187

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lich unwirtschaftlich gewesen wäre, nicht brauchbar und was nur den Pflegebedarf erhöht hätte. – Das war die eine Geschichte.

Wenn man heute so handzahm und so lustig über Foria und Kostroma redet, dann muss man fast von Koma reden. Das waren ja wirklich Experten, welche die damaligen Landwirtschaftsminister entsandt haben. Damit ich es ein bisschen witzig sage, das waren Leute, die man im Winter in die Taiga geführt hat, da war es schön gefroren, dann haben sie den Stamm angeklopft, der war hart, und sie haben dort den gefro­renen Boden und das Hartholz gekauft – so ähnlich wie wir den Deutschen einen Baugrund am See verkaufen, der dann wieder eingeht. Im Frühjahr sind sie eines Besseren belehrt worden. Sie haben nicht hinfahren können, das Holz war morsch, war überhaupt nicht brauchbar.

Wenn man das mit den Leuten vergleicht, die sich zu der Zeit privat in Russland festgesetzt haben, heute erfolgreiche steirische Unternehmen – da hätte man sich etwas anschauen können.

Ich denke, diese Ausgliederung, immer verbunden mit der Freunderlwirtschaft, das ist die späte Rechnung dafür gewesen, wie man es einfach nicht machen soll.

Positiv ist die heutige Entwicklung. Die Bundesforste sollten in Wirklichkeit noch mehr Vorbildwirkung für alle anderen Forstbetriebe in Österreich haben, damit man von ihnen etwas lernen kann. Positiv ist, dass sie letztlich ein erfolgreiches Unternehmen auf gutem Wege sind. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

18.56


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Schönpass. – Bitte.

 


18.56.06

Abgeordnete Rosemarie Schönpass (SPÖ): Geschätzte Herren Präsidenten! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Der Rechnungshof kritisierte, dass die Bundesforste ihren wirtschaftlichen Erfolg nicht wie erhofft durch die in der Vergangenheit eingegangenen Beteiligungen absichern konnten.

Bereits im Jahr 2002 wurde etwa ein Gemeinschaftsunternehmen mit den finnischen Staatsforsten gegründet, um in Mittel- und Osteuropa beziehungsweise in Russland Forstmanagement zu betreiben. Durch Managementfehler musste das Gemein­schafts­unternehmen im Jahr 2006 liquidiert werden, und die Österreichischen Bundesforste ver­loren dadurch 9 Millionen €. Der Rechnungshof bestätigte allerdings in seinem Bericht, dass die Liquidation unter den gegebenen Umständen noch die wirtschaft­lichste Lösung war.

Die Prüfer orteten weiters Mängel beim Erwerb von elf Seen, die Verpflichtung zur Substanzerhaltung der Liegenschaften wurde nicht eingehalten und durch den Zeitdruck – der Verkauf mancher Liegenschaften innerhalb eines Jahres – konnte nicht der optimale Verkaufspreis dafür erzielt werden.

Die Kritikpunkte und die Empfehlungen des Rechnungshofes wurden jedoch von den Bundesforsten prompt erledigt.

Geschätzte Damen und Herren, auch wenn die Dividendenpolitik nicht Inhalt des vorliegenden Berichtes ist, möchte ich es dennoch nicht versäumen, darauf hinzu­weisen, dass die Bundesforste ein grundsätzlich gut funktionierendes Unternehmen sind, das außerdem sehr wichtigen Zielen, nämlich der Nachhaltigkeit und der Sanie­rung der heimischen Wälder, verpflichtet ist. Gerade deshalb halte ich es für bedenk­lich, dass dieses Unternehmen hohe Dividendenzahlungen zu leisten hat. Im Jahr 2008 erwirtschafteten die Bundesforste etwa einen Gewinn von 20 Millionen €, der zur


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