Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll66. Sitzung / Seite 134

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Die Bundesregierung hat es ja in den letzten zwei Jahren auch wieder gezeigt, dass sie stark handelt. Wir haben eine der größten wirtschaftlichen und finanzpolitischen Herausforderungen erlebt. Wir haben ein Bruttoinlandsprodukt, das gegenüber dem Vorjahr um 3,6 Prozent zurückgegangen ist, wir haben aber mit raschem Handeln die gravierendsten Schwerpunkte aufgefangen und haben die Krise für die Wirtschaft und damit natürlich für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer abgefedert.

Diese Konjunkturpakete, die wir im Vorjahr beschlossen haben, die Arbeitsmarktpakete und natürlich auch die Steuerreform haben sich ausgezahlt, denn wir stehen heute in Europa trotzdem besser da als andere Länder, wir haben die Wirtschaft in Schwung gehalten, und wir haben damit auch die Arbeitsplätze gesichert.

Natürlich ist es auch unbestritten, dass diese Mehrausgaben in das Budget ein großes Loch gerissen haben und dass die Schulden weiter gestiegen sind. Wir haben es heute auch schon des Öfteren gehört, wir sind bei der Schuldenquote auf einem Weg, der über 70 Prozent ist, und deshalb müssen wir hier ansetzen.

Das Bundesfinanzrahmengesetz bietet den klaren Willen zur Budgetkonsolidierung, und es ist ein klarer Trend dahin gehend erkennbar, dass das Defizit gebremst wird und dass es zu einer Konsolidierung der öffentlichen Haushalte kommen wird. Wir ha­ben erstmals in der Geschichte der Republik mit diesem Bundesfinanzrahmengesetz die Ausgabenobergrenzen unseres Haushaltes klar festgelegt.

Es ist ein erster kleiner Schritt, um den Schuldenrucksack für unsere Kinder und Enkel­kinder ein wenig kleiner zu machen. Die Schuldenbremse ist eingezogen, und, ich ha­be es schon erwähnt, wir sind damit auch ein Vorbild in der Europäischen Union.

Wir haben unsere Ziele klar definiert, aber trotzdem müssen wir uns den Befund klar vor Augen halten: Wir haben zu hohe Schulden, ein zu hohes Defizit – beides muss re­duziert werden –, und wir haben steigende Ausgaben, die abgebaut werden müssen.

In der letzten Zeit gibt es aber fast nur einnahmenseitige Vorschläge, wie wir neue Steuern erfinden und wie wir neue Steuern aufsetzen können. Ich denke, wir sollten die gleiche Dynamik, die bei der Steuerdiskussion herrscht, auch bei den ausgabenseiti­gen Einsparungspotentialen einsetzen. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich glaube, das ist ein ganz wichtiger Punkt, denn je mehr wir bei den Ausgaben ein­sparen, umso weniger müssen wir die Menschen in unserem Lande zusätzlich belas­ten.

Deshalb bin ich der festen Überzeugung, dass wir für unsere weltbekannte Lebensqua­lität, die wir in Österreich haben und die wir erhalten wollen, eine Aufgabenreform brau­chen. Wir brauchen Strukturreformen, die unsere sozialen Systeme zukunftssicher ma­chen, damit wir sie uns auch weiter leisten können (Abg. Dr. Gabriela Moser: Dann machen Sie es endlich! Sie sind ja in der Regierung!), und wir brauchen auch noch die Wachstumsimpulse. Meiner Meinung nach sollte „erneuern statt besteuern“ unsere Devise sein. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

14.42


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächste Rednerin zu Wort gelangt Frau Abgeord­nete Mag. Brunner. 4 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


14.42.13

Abgeordnete Mag. Christiane Brunner (Grüne): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Sehr geehrte Zuseherinnen und Zuseher! Ich glaube, es ist uns allen klar, dass Sparen notwendig ist in Zeiten der Krise. Es ist aber auch notwendig, zu investieren, nämlich in Zukunftsbereiche zu investieren. Da denke ich vor allem an Umwelt, an Umwelttechno-


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