Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll67. Sitzung / Seite 33

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Bundesminister für Landesverteidigung und Sport Mag. Norbert Darabos: Ich unterstütze diese Forderung zu 100 Prozent. Wir haben das Jahr 2010 auch gewählt, um eine neue Förderreform zu etablieren, gemeinsam mit den Mitgliedern des Par­laments. Es ist tatsächlich derzeit gesetzlich so, dass wir in zwölf Tranchen, also jeden Monat, dem Österreichischen Olympischen Comité Gelder auszuzahlen haben. Ob das in Zukunft so sein wird, wage ich zu bezweifeln. Ich hoffe da auf Ihre Mitarbeit, dass das geändert werden kann. – Punkt eins.

Punkt zwei: Ich habe ganz klar – ich bin erst seit Februar 2009 Sportminister – zum Ausdruck gebracht, dass die Abrechnungen beispielsweise für die Olympischen Spiele in Peking 2008 aus meiner Sicht hinterfragenswert sind, und habe diese Rechnungen dem Österreichischen Olympischen Comité auch wieder zurückgewiesen. Wir werden uns, wenn hier fälschlicherweise Gelder ausgezahlt worden sind, schadlos halten und versuchen, dieses Geld zurückzuerhalten.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Dr. Karlsböck.

 


Abgeordneter Dr. Andreas Karlsböck (FPÖ): Herr Minister, wie Sie richtig sagen, ist es eine riesige Sauerei, was da im Österreichischen Olympischen Comité passiert ist. (Abg. Grosz: Das ist ein Präjudiz: Also „Sauerei“ ist in Zukunft straffrei!)

Herr Bundesminister, die offenbar gewordenen Missstände im ÖOC aufzuarbeiten, das ist die eine Seite der Medaille. Die andere Seite der Medaille ist die Verhinderung der­artiger Zustände in Zukunft.

Jetzt ist uns klar, dass Sie formal nicht vollberechtigt dem ÖOC angehören, ich frage Sie aber trotzdem, was Sie als zuständiger Ressortminister in Zukunft unternehmen werden, um vollkommene Transparenz und Kontrolle im ÖOC zu gewährleisten.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Ich halte nur der Ordnung halber fest: Das Wort „Sauerei“ wird in diesem Haus nicht verwendet. Der Herr Bundesminister hat es zu­rückgenommen. Ich gehe davon aus, Herr Dr. Karlsböck tut es auch.

Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Landesverteidigung und Sport Mag. Norbert Darabos: Sehr geehrter Herr Abgeordneter, noch einmal gesagt: Ich glaube, dass wir die Förderreform so ausrichten müssen, dass das ÖOC in eine andere Förderstruktur kommt, weil es nicht so sein kann, dass wir über Jahre hinweg das ÖOC monatlich fördern, obwohl das ÖOC nur alle zwei Jahre, Sommer- und Winterspiele, Sportler zu Olympischen Spielen schickt.

Wir haben klar zum Ausdruck gebracht, dass wir das Fördersystem reformieren müs­sen und dass wir auch die Kontrolle der Förderung reformieren müssen, denn die Din­ge, die da passiert sind – es fehlt mir jetzt die Zeit, diese zu schildern –, kann man, wenn sie mit krimineller Energie ausgeführt werden, mit dem jetzigen Fördersystem nicht verhindern. Man kann sie verhindern, indem man versucht, herauszufinden, ob es beispielsweise Doppelförderungen gegeben hat.

Auf Ihre Frage zurückkommend: Es ist wichtig, eine Förderreform und eine Kontroll­reform jetzt im österreichischen Sport durchzuführen, und Sie können davon ausge­hen, dass ich das mit aller Kraft und mit Ihrer Hilfe im Parlament auch machen werde.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Fazekas.

 


Abgeordneter Hannes Fazekas (SPÖ): Herr Bundesminister! Sie sind ja bekannt da­für, die zündende und treibende Kraft bei den Vorfällen des ÖOC zu sein. (Abg. Kickl: Nein, bitte nicht!)

 


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