Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll67. Sitzung / Seite 34

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Das führt mich zu der Frage: Welche Auswirkungen werden die Ereignisse, wird die Causa „ÖOC“ auf die Förderreform haben?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Landesverteidigung und Sport Mag. Norbert Darabos: Sehr geehrter Herr Abgeordneter! Es ist so, dass wir im ÖOC etwas mehr als 3 Millionen € an Budget haben – nicht ich, ich bin ja nur kooptiert, und das nicht einmal als Sport­minister, sondern als Verteidigungsminister, und zwar deshalb, weil wir 300 Heeres­sportler mitfinanzieren, wie beispielsweise Wolfgang Loitzl oder die Schwimmer oder die Biathleten, um ihnen Erfolge zu ermöglichen. Insofern ist es legitim, dass auch wir als Bund nachdenken, wie wir mit dem ÖOC in Zukunft umgehen, wenn die Förderung zu zwei Dritteln vom Bund und zu einem Drittel von privaten Fördergebern kommt.

Wir müssen das in diese Förderreform einbauen. Diese Förderreform muss aus meiner Sicht so aussehen – aber, wie gesagt, ich möchte den Gremien nicht vorgreifen, wir haben hier mehrere Arbeitskreise installiert –, dass wir das ÖOC anlassbezogen för­dern. Es wird die Aufgabe der nächsten Monate sein, das in eine vernünftige Form zu bringen und dann auch in ein Gesetz zu gießen, das dann hier im Parlament beschlos­sen werden soll.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Hö­finger.

 


Abgeordneter Johann Höfinger (ÖVP): Herr Bundesminister! Der ÖOC-Vorstand hat durch seine Handlungsweise rasch und richtig gehandelt. Jetzt ist es natürlich vorran­gig Sache und Aufgabe der ermittelnden Behörden und in Folge der Gerichte, alles aufzuklären, und dann geht es darum, die Konsequenzen daraus zu ziehen. Jetzt soll und muss aber alles geordnet weitergehen.

Daher meine Frage: Wie und in welcher Form werden Sie das Österreichische Olympi­sche Comité bei seinem Neustart unterstützen?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Landesverteidigung und Sport Mag. Norbert Darabos: Ich meine, dass das Österreichische Olympische Comité nicht meinen Ratschlag braucht, um sich neu zu organisieren. Mit der Bestellung von Karl Stoss zum Präsidenten des Österreichischen Olympischen Comités und mit der Neuordnung des Vorstandes ist der Umstand einhergegangen, dass man übereingekommen ist, die Strukturen inner­halb des ÖOC so zu verändern, dass man auf die zeitgemäße Ausrichtung des ÖOC Rücksicht nimmt.

Das ÖOC ist das Gesicht des österreichischen Sports nach außen. Die fünf Ringe sind auch eine Marke für Olympia, aber auch für Österreich, wenn es um das ÖOC geht. In­sofern hat ein Selbstreinigungsprozess dort begonnen, der darin gipfeln wird, dass es auch Ausgliederungen geben wird. Ich bin guter Hoffnung, dass das ÖOC diese Maß­nahmen so setzen wird, dass es in Zukunft solche Skandale, wie es sie in der Vergan­genheit zu verkraften hatte, nicht mehr zu verkraften braucht.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Ing. Westenthaler.

 


Abgeordneter Ing. Peter Westenthaler (BZÖ): Herr Minister! Wenn man das Wort „Sauerei“ hier nicht verwenden darf, dann einigen wir uns vielleicht darauf, dass es eine wirkliche Großferkelei ist, die sich da abspielt im ÖOC, denn: Schwarzkonten, Doppelverrechnungen, Privilegien, Machtmissbrauch, Korruption, Schmiergeldzahlun­gen, und das in Millionenhöhe – all das zieht sich offensichtlich durch den Bericht, der uns bisher ja nur aus den Medien bekannt ist, weil es der Präsident des ÖOC, der Herr


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