Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll67. Sitzung / Seite 39

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gekämpft. Für das heurige Jahr haben wir uns gemeinsam vorgenommen, das Förder­system in Angriff zu nehmen. Sie sind dafür bekannt, dass Sie gegen die Förderung mit der Gießkanne sind. Was sind die Eckpfeiler Ihrer Vorstellungen für eine neue För­derung im Sport?

Die schriftlich eingereichte Anfrage, 65/M, hat folgenden Wortlaut:

„Da Sie sich gegen die Gießkanne bei Förderungen des Sports aussprechen – wie pla­nen Sie, das Fördersystem in Zukunft zu gestalten?“

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Landesverteidigung und Sport Mag. Norbert Darabos: Sehr geehrter Herr Abgeordneter! Es sind einige Dinge schon vorweggenommen worden in der Diskussion, aber ich möchte noch ganz kurz skizzieren, worum es geht. Es geht nicht darum – ich möchte das auch gleich unmissverständlich klarmachen –, die Dach­verbände und die Fachverbände zu beschneiden, sondern es geht darum, ein Förder­system aufzubauen, das weg von der Gießkanne hin auch zu sogenannten Prime-Sportarten geht und das beispielsweise auch ermöglicht, wie wir schon im § 11a jetzt in der Realität sehen können, dass wir schwerpunktmäßig Dinge auch vonseiten des Sportministeriums fördern können, etwa Ballsportzentren, Eishockeyzentren, Fußball­zentren, Handballzentren, egal welche Zentren.

Es hat sich schon gezeigt, dass es uns beispielsweise mit dem § 11a gelungen ist, bei den Erfolgen die Handballnationalmannschaft – wir hatten die Europameisterschaft ausgerichtet – oder die Hockeynationalmannschaft, die Europameister geworden ist, besonders zu fördern. Alle Verantwortlichen in diesen Verbänden haben gesagt, wenn es in diesem Bereich nicht zu mehr Förderungen gekommen wäre, wären diese Erfolge möglicherweise nicht möglich gewesen.

Noch einmal gesagt: Es geht darum, von der Gießkannen-Förderung wegzukommen. Der Sportler muss noch mehr im Mittelpunkt stehen, als er bis jetzt steht. Wir werden das mit den Parteien hier im Parlament zu besprechen haben. Ich habe auch gelernt in diesem Jahr: Ideen zu haben, ist das eine, aber sie dann auch umzusetzen, dazu be­darf es auch der Mitarbeit des Parlaments. Wir werden versuchen, eine Sportförderung zustande zu bringen, die, wie es im Sport bisher üblich war, auch eine einstimmige Lö­sung in diesem Haus ermöglicht.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Krist.

 


Abgeordneter Hermann Krist (SPÖ): Also ich gehe einmal davon aus, dass alle Frak­tionen hier herinnen sehr gern am Förderwesen-Neu mitarbeiten, sobald alle eingela­den sind und die Möglichkeit haben, sich einzubringen. Aber ich denke, das ist verein­bart und das werden wir auch durchführen.

Wenn Sie vom Sport reden, Herr Sportminister, so wie vorhin eben auch, fällt immer wieder der Begriff „Prime-Sportarten“. Was verstehen Sie unter „Prime-Sport“?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Landesverteidigung und Sport Mag. Norbert Darabos: Diese Frage ist berechtigt. Es gibt ja die Befürchtung, dass, wenn man Prime-Sportarten defi­niert, die anderen dann weniger bekommen. Natürlich ist der Kuchen nicht unbegrenzt verteilbar, aber es geht hier nicht nur um populäre oder um erfolgreiche Sportarten, sondern es geht darum, mit einem Katalog, den man evaluieren kann, zu definieren, was man unter Prime-Sportarten versteht.

Ich habe diesbezüglich noch kein endgültiges Ergebnis, aber beispielsweise gehört aus meiner Sicht Leichtathletik sicherlich zu den Prime-Sportarten, auch wenn wir in Öster-


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