Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll67. Sitzung / Seite 42

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Abgeordneter Peter Haubner (ÖVP): Guten Morgen, sehr geehrter Herr Bundesmi­nister! Der erste Satz zur Präambel des Regierungsprogramms lautet ja, die Bundesre­gierung bekennt sich zu einem autonomen und selbstverwalteten österreichischen Sport, und im Zuge der auch von uns sehr stark unterstützten Reform der Bundes­sportförderung, die richtig und wichtig ist, muss ja das erste Ziel die Erhaltung und Stärkung der Basis von über 14 000 Vereinen in Österreich sein, in denen 100 000 eh­renamtliche Trainerinnen und Trainer und Funktionärinnen und Funktionäre tolle Arbeit leisten, denen wir auch aufrichtig Danke sagen müssen.

Zum Zweiten muss am Ende eine Bündelung der Kräfte des österreichischen Sports stehen, wobei wir uns natürlich auch ganz klar bekennen zu den Zielen: Mehr Bewe­gung für unsere Jugend, Gesundheit der Österreicherinnen und Österreicher und vor allem Maximierung der Erfolge im Spitzensport und darüber hinaus – heute schon oft angesprochen – ein modernes Fördermanagement und eine transparente Kontrolle.

Meine Frage daher:

69/M

„Wie stellen Sie sicher, dass die auch im Regierungsprogramm festgeschriebene Auto­nomie des österreichischen Sports im Zuge einer Reform der Bundes-Sportförderung nicht nur erhalten, sondern auch gestärkt wird?“

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Landesverteidigung und Sport Mag. Norbert Darabos: Sehr geehrter Herr Abgeordneter, das ist leicht zu beantworten. Ich stelle das dadurch si­cher, dass Sie und Ihre Kollegen in diese Reform eingebunden werden. Ich glaube, dass die Autonomie des Sports in Österreich gegeben ist. Das heißt aber nicht – das sage ich durchaus ein bisschen kritisch –, dass man sagen kann: Okay, übergebt uns alle finanziellen Mittel, und wir machen damit, was wir wollen!

Ich bin Ihnen dankbar dafür, dass Sie hier im Parlament beispielsweise den § 11a mit beschlossen haben, der es auch ermöglicht, dass man sozusagen Schwerpunkte von sportpolitischer Seite vom Sportministerium setzen kann. Aber die Autonomie in Ös­terreichs Sport ist nicht gefährdet. Ich glaube, sie braucht daher auch nicht gestärkt werden.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Haubner.

 


Abgeordneter Peter Haubner (ÖVP): Zum Thema Autonomie gehört natürlich auch eine Verankerung auf EU-Ebene. Ich glaube, das ist ganz wesentlich, und Sie haben hier auch schon bei der Antidoping-Politik Impulse auf europäischer Ebene gesetzt.

Wie werden Sie auf EU-Ebene die Stärkung der Autonomie des Sports, sowohl im „Weißbuch Sport“ als auch beim letzten EU-Sportminister-Rat festgehalten, voran­treiben? Ich denke, das ist auch eine wichtige Frage.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Landesverteidigung und Sport Mag. Norbert Darabos: Sehr geehrter Herr Abgeordneter, das ist eine ganz wichtige Frage, die mich auch ein biss­chen magerlt, um das ein bisschen salopp zu formulieren. Es ist jetzt erstmals der Fall gewesen, dass die Sportminister zusammengekommen sind, nach Jahren, und zwar offiziell, formell zusammengekommen sind in Brüssel, und ich habe nicht das Gefühl, dass alle europäische Nationen hier an einem Strang ziehen, gerade bei der Antido­ping-Politik. Es kann nicht so sein, dass Österreich hier Vorreiter ist, und die anderen


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