Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll67. Sitzung / Seite 73

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um auf Euro und können es sich dann auch nicht mehr leisten. Also für Herrn und Frau Österreicher ist es ganz egal, was sie machen, diese Entscheidung führt letztlich zu einer Katastrophe.

Das heißt, so wie die Fremdwährungskredite früher vergeben wurden, war das nicht der Weg zu einem Eigenheim, sondern es war der Weg in die Katastrophe mit lebens­langen Schulden und Privatkonkurs inklusive. (Zwischenruf des Abg. Dr. Rosenkranz.) Also ich weiß nicht, warum die FPÖ das hier so ins Lächerliche zieht. Diese Fälle sind real. Ich glaube auch, dass Sie derartige Fälle kennen.

Sie kennen diese Fälle von Menschen, die diese Carry Trades nutzen – und nichts an­deres ist das, es ist ein Carry Trade. Ein Carry Trade ist eine Spekulation, bei der man sich in einer Niedrigwährung verschuldet und dann irgendwo anlegt, um einen Zins­gewinn zu erwirtschaften. Diese Spekulation trauen sich nur sehr, sehr ausgefuchste Spekulanten. Darüber ist Herr Flöttl von der BAWAG schon ordentlich gestolpert.

Das heißt, es wird einem Häuslbauer eine Spekulation mit drei Variablen zugemutet: erstens der Wechselkurs, zweitens die Zinsen und drittens die Aktiengewinne im Til­gungsträger. Da wundere ich mich, dass manche Häuslbauer überhaupt noch ruhig schlafen können.

Der einzige Grund, warum sie ruhig geschlafen haben, war wahrscheinlich der, dass sie nicht gewusst haben, worauf sie sich eingelassen haben, und genau das ist mein Anliegen. Es geht darum, dass so eine Spekulation für Menschen, die sich einen Fremdwährungskredit nehmen, weil sie sich die Finanzierung in Euro nicht leisten kön­nen, ungeeignet ist. Es ist einfach ungeeignet! (Abg. Mag. Stefan: Echt?) Sie sagen: Echt? Herr Themessl hat es jedem uneingeschränkt empfohlen. Er hat nicht gesagt, okay, für die einen schon, für die anderen nicht. Er hat gesagt – ich kann es Ihnen noch einmal vorlesen –: Fremdwährungskredite müssen jedem empfohlen werden, weil der Zinsvorteil so gewaltig ist. – Ja, das haben Sie gesagt. (Zwischenruf des Abg. The­messl.)

Genau das ist der Punkt, Herr Themessl. Ich will es auch nicht generell verbieten, aber es geht darum, dass jemand, der sich einen Fremdwährungskredit nimmt, wissen muss, worauf er sich einlässt, er muss auch mit den Folgen umgehen können. Und eines ist sicher: dass 90 Prozent der Häuslbauer, die das in der Vergangenheit ge­macht haben, mit den negativen Folgen dieser Entwicklung, die ich aufgezeigt habe, eben nicht umgehen können. Das ist der Punkt. Und die gehören geschützt vor Men­schen, die ihnen solche Dinge empfehlen. – Vielen Dank. (Beifall beim BZÖ. – Abg. Dr. Rosenkranz: Das ist das Problem des Tilgungsträgers!)

12.01


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Auer. – Bitte. (Abg. Pendl – in Richtung des sich zum Rednerpult begebenden Abg. Jakob Auer –: Jetzt hören wir wieder etwas Sachliches, Jakob!)

 


12.01.27

Abgeordneter Jakob Auer (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Herr Staatssekretär! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich bringe gleich zu Beginn folgenden Antrag ein:

Abänderungsantrag

der Abgeordneten Mag. Michael Ikrath, Jan Krainer, Jakob Auer, Kolleginnen und Kol­legen

zur Regierungsvorlage eines Bundesgesetzes, mit dem das Bankwesengesetz, das Fi­nanzmarktaufsichtsbehördengesetz, das Börsegesetz 1989, das Zahlungsdienstege-


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