Geschätzte Damen und Herren! Das BZÖ fordert daher die Bildung einer neuen Bundesgrenzschutzeinheit – unsere Sicherheitssprecher haben es immer wieder von diesem Pult hier gesagt –, bestehend aus Polizei und Bundesheer. Diese Bundesgrenzschutztruppe muss Kompetenzen erhalten, um lückenlose Grenzkontrollen vornehmen zu können. (Beifall beim BZÖ.)
Herr Bundesminister Darabos, Herr Bundesminister für Landesverteidigung, Sie haben heute in einer eher schwachen Fragestunde erklärt, es passt kein Blatt Papier zwischen den Verteidigungsminister und seinen roten General. Wenn das so wäre, warum, Herr Bundesminister, verlangt dann der Generalstabschef das Aus für den Grenzeinsatz? Wörtlich sagt er: „Ich hoffe, dass ... der Assistenzeinsatz mit Jahresende beendet“ wird.
Dieser Einsatz, geschätzte Damen und Herren, ist eine militärische Farce. Sie, Herr Bundesminister, sollten eher auf die Beurteilungen der Offiziere hören und diese ernst nehmen. Die Offiziere haben Ihren Job gelernt – und Sie nicht. (Beifall beim BZÖ.)
Aus militärischer Notwendigkeit spricht Ihnen das BZÖ das Misstrauen aus. Die Fakten, Herr Bundesminister: Ihr Chef des Generalstabs hat öffentlich erklärt: Das Bundesheer ist nicht mehr einsatzbereit, die Budgets sind seit Jahren zu gering, das Bundesheer wird konsequent kaputtgespart, die Kasernen sind desolat und baufällig, eine qualifizierte Ausbildung der jungen Rekruten ist unmöglich, man will auf einzelne Waffengattungen verzichten, Katastropheneinsätze wie beim Hochwasser 2002 in Niederösterreich können nicht mehr bewältigt werden – das haben wir am Vormittag in der Fragestunde bereits behandelt –, und, und, und. Es gibt noch viele weitere Kritikpunkte, bis hin zur gescheiterten Heeresreform 2010.
Das, geschätzte Damen und Herren, sind alles Missstände, die von Profis aufgezeigt wurden, von Profis, die dieses Handwerk verstehen: Offiziere, Unteroffiziere und das Kader des österreichischen Bundesheeres. Für diese Missstände in der Landesverteidigung sind Sie als Minister alleine verantwortlich. Sie haben in Ihrer Ressortführung versagt, Sie sind für das österreichische Bundesheer als Minister nicht geeignet!
Herr Bundesminister, das BZÖ spricht Ihnen das Misstrauen aus. (Beifall beim BZÖ.)
16.15
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter List, die Unterstellung „Frechheit“ nehmen Sie, davon gehe ich aus, zurück. Ansonsten müsste ich einen Ordnungsruf erteilen. (Abg. List: Ich nehme den Ausdruck zurück!) Sie nehmen sie zurück – gut. Danke schön.
Als Nächste zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Mag. Brunner. Ich stelle die Uhr wunschgemäß auf 5 Minuten. – Bitte.
16.15
Abgeordnete Mag. Christiane Brunner (Grüne): Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren auf der Ministerbank! Hohes Haus! Sehr geehrte Zuseherinnen und Zuseher! Vor der burgenländischen Landtagswahl soll jetzt also der Assistenzeinsatz auf Wunsch von Landeshauptmann Niessl verlängert werden. Ich frage mich: Was machen Sie, wenn als Nächstes der Landeshauptmann von Kärnten an Sie herantritt und den Assistenzeinsatz auch haben möchte?
Auch in Wien sind Landtagswahlen. Wenn auch hier der Assistenzeinsatz gewünscht ist, lassen Sie dann das Bundesheer gleichfalls aufmarschieren, beziehungsweise wo lassen Sie das Bundesheer aufmarschieren und wo nicht? (Beifall bei den Grünen.)
Die Begründung für den Assistenzeinsatz im Burgenland liegt einzig und allein in einem Wahlkampfslogan der SPÖ, nämlich: Das Burgenland soll ein „Sicherheitswohlfühlland“ werden (Oh-Rufe bei den Grünen), was auch immer das sein mag.
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