Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll67. Sitzung / Seite 265

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Wenn sich Herr Martin Graf noch immer nicht distanzieren kann, weil das eben sein „Lebensbund“ ist, dann haben wir nicht nur ein Problem mit der Repräsentation, son­dern nach wie vor mit den Zuständen in der Freiheitlichen Partei (Abg. Strache: Ihre Märchenstunde können Sie ruhig weitererzählen, aber Ihre Märchen bleiben Mär­chen!), denn da wird es nicht ausreichen, dass in Tirol zwei, drei, vier Funktionäre we­gen des Anstreifens am rechten Rand ausgeschlossen werden, auch wenn Sie das momentan offensichtlich wieder etwas eint und Ihnen Auftrieb nach außen gibt. (Abg. Strache: Sie können sich Märchen zusammenreimen, Wilhelm Busch und andere! Die neurotischen Märchengeschichten des Herrn Öllinger! – Sie sollten sich mit dem Zan­ger zusammentun!)

Dann, muss ich sagen, hat das Parlament ein Problem damit, dass es vertreten wird von einem Präsidenten, der sich nicht genügend distanzieren kann. (Abg. Strache: Tun Sie sich mit dem Zanger zusammen! Das ist optimal!) Und dieses Problem werden wir offensichtlich, weil es noch immer die Bedenken vonseiten der ÖVP gibt, noch immer nicht los. (Abg. Strache: Die neurotischen Märchengeschichten!) Das ist das eigentli­che Problem. (Beifall bei den Grünen sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

23.05


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dritter Präsident Dr. Graf. – Bitte.

 


23.05.41

Abgeordneter Mag. Dr. Martin Graf (FPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr ge­ehrte Damen und Herren des Hohen Hauses! Nachdem die Frau Präsidentin mehrfach Stellung genommen hat, werde ich zu diesem Thema jetzt auch etwas sagen, insbe­sondere zu dem, was sich jetzt da hervorgetan hat, zu dem ominösen Fußballspiel, da­mit man die Dinge einmal richtig einordnet.

Erstens: Herr Kollege Walser liegt falsch, wenn er sagt, ich sei nicht aufgestellt worden. Ich habe sogar gespielt dort! (Abg. Dr. Walser: Zweite Halbzeit!) – Es ist ja völlig egal, ob man die erste oder nur die zweite Halbzeit gespielt hat! (Abg. Strache: Bravo, Mar­tin! Gut warst du!) Ich bin, sage ich aus meiner persönlichen Sicht als Fußballer, natür­lich traurig, dass ich nicht die erste Halbzeit gegen Deutschland gespielt habe, denn dann hätten wir vielleicht sogar gewonnen. (Heiterkeit des Abg. Strache.) Das ist der Unterschied zu Ihnen. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Mag. Gaßner: Das sollten wir einge­hend diskutieren!)

Aber wir haben das Spiel leider Gottes verloren. Aber ich habe gespielt und bin nicht „beleidigt abgereist“, weil ich nicht aufgestellt worden bin, wie Sie das gesagt haben. – Bitte also etwas genauer, Herr Direktor!

Und das Nächste ist – um das auch klar darzustellen –: Es waren bei der Begrüßung keine Grußworte, die verlesen wurden, und nichts, sondern der Kapitän und Organisa­tor Krist (Abg. Mag. Stadler: Wer ist das?), ein Abgeordnetenkollege, hat dort vor ver­sammelter aufgestellter Mannschaft nach Abspielen der Hymnen, der Europahymne und der vier Hymnen der teilnehmenden Mannschaften (Abg. Mag. Stadler: Also das war noch nicht privat?), die Ehrengäste begrüßt und hat dort in Vertretung der Frau Präsidentin Prammer (Ah-Rufe beim BZÖ) die Vizedirektorin Dr. Janistyn begrüßt. Das ist Faktum, und das wird er nicht in Abrede stellen können. – Das war das Thema. (Abg. Ing. Westenthaler: Das heißt, der Krist hat sie vertreten? – Abg. Mag. Stadler: Der Vierte Präsident Krist! – Vierter Präsident, oder?)

Ich habe daraus keinen lauten Lärm gemacht, aber ich bin sehr dafür, dass wir uns in der Präsidiale durchaus einmal über die Regeln und Vertretungsregeln unterhalten.

Da fällt mir ein Ereignis ein, das war zum Beispiel die Vertretung bei der letzten Sitzung der Interparlamentarischen Union in Bangkok. Wir sind alle Mitglieder der Interparla-


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