gemeinsamen Obsorge nach strittigen Scheidungen anlangt. Ich bin sehr skeptisch! (Beifall bei der SPÖ.)
Es geht auch um die Tatsache, dass Mütter und Väter für ihre Kinder noch immer nicht in ganz Österreich die gleichen guten Bedingungen vorfinden, wenn sie wieder arbeiten gehen wollen. Es ist im Westen immer noch so, in Tirol, in Vorarlberg, dass der Kindergarten zu Mittag zusperrt, vielleicht am Nachmittag wieder aufsperrt oder gar nicht mehr, wodurch es ziemlich unmöglich ist, durchgängig über zwölf Monate eine Kinderbetreuung zu haben. Das hindert auch viele Frauen daran, wieder ins Berufsleben einzusteigen, überhaupt einem Beruf nachzugehen, weil sie in der Nähe keinen Kinderbetreuungsplatz haben.
Jetzt haben wir Tageseltern, die gute Arbeit leisten, aber auch hier, glaube ich, müssen wir noch mehr darauf achten, dass mehr Tageseltern ausgebildet werden, und vor allem, dass sie in ganz Österreich die gleiche Ausbildung genießen. Manche haben weniger Stunden und sind schon befähigt, manche haben viele Stunden und sind dann befähigt, kleine Kinder gut zu begleiten und zu betreuen.
Das heißt, prinzipiell ist das, was ein Erfolgsmodell war und 2008 gestartet wurde, weiterzuführen. Wir haben 2008 und 2009 mit Geld vom Bund und dem Geld der Länder 17 000 neue Kinderbetreuungsplätze und 6 000 Arbeitsplätze schaffen können. (Beifall bei der SPÖ.)
Ich glaube, dass dieses Erfolgsmodell nach 2010 weitergeführt werden sollte, denn das Geld ist 2010 aus. Wir sollten uns gerade in so schwierigen und angespannten Zeiten, wo wir die Arbeitskraft der Frauen auf dem Arbeitsmarkt und die Leistung der Frauen, die Talente der Frauen dringend benötigen, die Frage stellen, wie wir nach dem Jahr 2010 auch noch sicherstellen können, dass wir noch mehr Kindergarten-, Kinderkrippen-, aber auch Plätze bei Tageseltern schaffen können, damit man als Mutter, als Vater sich nicht für ein Entweder-oder, entweder für die Familie oder den Beruf, entscheiden muss, sondern hier ein Sowohl-als-auch bewerkstelligen kann.
Ich bin schon sehr stolz, dass es gelungen ist, mit dem einkommensabhängigen Kinderbetreuungsgeld einen ersten Schritt in die richtige Richtung zu gehen. Es werden noch mehr Väter werden, die daheim bei ihrem Kind bleiben; das steht für mich außer Streit und außer Frage, dass stelle ich fest, wenn ich mit jungen Eltern rede. Sie müssen sich natürlich gut erkundigen, welche Möglichkeiten es für sie gibt, aber dass jetzt auch Väter daheim bleiben können und trotzdem genug Geld verdienen und etwas davon haben, nämlich mit den Kindern eine gewisse Zeit qualitätsvoll zu verbringen, das ist etwas, was gelungen ist und wichtig ist.
Letzter Satz, Frau Präsidentin; leider ist die Zeit zu kurz: Die Bundesregierung hat sich auch dazu bekannt, Durchschnittsgehälter von Männern und Frauen in Betrieben offenzulegen, weil es gerecht ist, nachzuschauen, warum Frauen für die gleiche Arbeit noch immer weniger bezahlt bekommen. Auch das ist ein Meilenstein, der ab 1. Jänner 2011 Wirklichkeit wird.
Ich glaube, wir sind insgesamt auf dem richtigen Weg, obwohl ich sagen muss: Gemeinsam haben wir hier noch viel zu tun! (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)
10.31
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Ich mache darauf aufmerksam, dass die Redezeit aller weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Aktuellen Stunde 5 Minuten nicht übersteigen darf.
Als Erster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Dr. Matznetter. – Bitte.
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