Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung / Seite 13

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

dass mehr ganztägige Betreuungsformen gewünscht werden. Es handelt sich da um eine gesellschaftspolitische und auch bildungspolitische Herausforderung.

Meine Frage daher: Was sehen Ihre Ausbaupläne für ganztägige Schulformen vor?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Ich ar­beite gerade mit dem Städtebund, dem Gemeindebund und den Vertretern der Landes­schulräte an einem umfassenden Plan. Vier Punkte in aller Kürze:

Erster Punkt: Tagesbetreuung neu aufsetzen. Stichwort: Qualitätsgütesiegel. Wir ha­ben mit 81 Schulen gestartet, und im September 2010 werden es schon 200 Schulen sein.

Zweiter Punkt: Wir brauchen flexiblere Öffnungszeiten für die Eltern; das ist ein sehr großer Wunsch.

Dritter Punkt – vor allem im ländlichen Bereich wesentlich –: Kooperation mit den Ver­einen, mit den Sportvereinen, mit den Musikschulen. Und das Ziel muss es sein, dass es in jedem Bezirk in Österreich ein ganztägiges Angebot gibt. Die Betonung liegt auf dem Wort „Angebot“. Das heißt, die Eltern sollen eine Wahlmöglichkeit haben.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Frau Abgeordnete Franz, bitte.

 


Abgeordnete Anna Franz (ÖVP): Frau Ministerin, wir haben gehört, dass der Bedarf an ganztägigen Schulformen steigend ist. Wir haben diesen Punkt auch in unserem Regierungsübereinkommen enthalten. Es wird ein pädagogisch hochwertiges Angebot sein müssen, orientiert an den Bedürfnissen der Kinder und deren Eltern. Es werden auch mitunter örtliche Vereine mit einbezogen werden und auch Musikschulen. Die Ge­meinden werden zusätzlich Raum zur Verfügung stellen müssen.

Meine Frage: Wie weit sind die Gespräche gediehen mit den Ländern, den Gemein­den, den Vereinen und den Schulpartnern in Bezug auf ganztägige Schulformen?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Die dafür eingesetzte Arbeitsgruppe ist sehr intensiv bei der Arbeit. Ich werde im Herbst die kon­kreten Pläne vorlegen können. Wir haben jetzt schon Best-Practice-Modelle, Beispiele aus der Praxis, weil es in der Tat auch schon erfolgt; es gibt Kooperationen mit Ver­einen.

Klar ist: Das ist in erster Linie ein Pflichtschulthema. Die Entwicklung muss in Koopera­tion mit den Schulerhaltern erfolgen. Und das wird natürlich auch ein Ausbaupro­gramm. Das heißt, das wird Investitionen mit sich bringen. Da die Gemeinden das nicht zusätzlich machen können, muss natürlich auch eine finanzielle Basis dafür geschaffen werden – das ist auch dem Herrn Finanzminister bewusst.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Dr. Spadiut, bitte.

 


Abgeordneter Dr. Wolfgang Spadiut (BZÖ): Frau Minister! Laut dem unlängst prä­sentierten österreichischen Expertenbericht zur Internationalen Volksschulbildungs-Vergleichsstudie TIMSS gehört Österreich zur Gruppe jener Länder, in denen die Zu­gewanderten signifikant schlechter abschneiden als die Einheimischen. Damit wird zum wiederholten Male festgestellt, dass vor allem die schulische Integration von Ös­terreicherinnen und Österreichern mit Migrationshintergrund nicht funktioniert.

Frau Minister, welche konkreten Konsequenzen ergeben sich daraus für Ihr bildungs­politisches Gesamtkonzept?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite