Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung / Seite 27

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chen wahrgenommen habe, geht es wirklich darum, dass wir an den Schulstandorten ansetzen und beginnen. Das heißt ein klares Profil für die Schulleiter, Qualifizierung der Schulleiter und Schulleiterinnen. Der beste Lehrer/die beste Lehrerin muss nicht unbedingt der beste Schulleiter/die beste Schulleiterin sein. Die Schulleiter brauchen Mitsprache bei der Auswahl des Lehrpersonals. Und es ist ganz entscheidend, dass wir dann an der Schule – das hängt eng mit den Bildungsstandards zusammen – auch zu einer Schulentwicklung kommen. Es muss regelmäßig Zeit geben für Teambe­sprechung, Schulentwicklung, Rückmeldesysteme. Nur so kann die Schule als Ort des Lernens zu einem lernenden System werden.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Gahr.

 


Abgeordneter Hermann Gahr (ÖVP): Frau Bundesminister! Im Bildungsbereich geht es darum, Strukturen zu optimieren, neu zu ordnen und gezielt zu nutzen. Gerade die Schulverwaltung bedarf struktureller Reformen, aber es geht auch um das Geld.

Daher meine Frage: Im Zusammenhang mit der Schulverwaltungsreform wird immer wieder behauptet, dass eine Abschaffung der Landesschulräte und Bezirksschulräte Hunderte Millionen € bringen würde. Auf welche Höhe belaufen sich die tatsächlichen Gesamtkosten für Landesschulräte und Bezirksschulräte, und planen Sie da Eingriffe in die Strukturen?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Ich bin Ihnen sehr dankbar für diese Frage, und ich bitte Sie wirklich, jeden, der Ihnen erzählt, dass da Hunderte Millionen bis zu Milliarden im Verwaltungsbereich einzusparen wä­ren, zu mir zu schicken, er soll mir das bitte vorrechnen, denn diese Beträge sehe ich nicht! (Abg. Neugebauer: Da würde ich auch gerne zuhören!)

Selbst wenn ich morgen den Minoritenplatz zusperren und die Bundesbediensteten im Landesschulrat kündigen würde, brächte das nur einen Betrag von 110 Millionen € bei einem Gesamtbudget von 7,4 Milliarden €. Zeigen Sie mir einen internationalen Kon­zern, der eine derartige Relation von Verwaltung und Produktivbereich hat! (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

Wenn wir hier von Reformen reden, dann geht es um Effektivität, dann geht es um den Ressourceneinsatz am Standort, dann bewegen wir uns in ganz anderen Materien – ich sage, Dienst- und Besoldungsrecht, Schulstruktur in Österreich. Das sind die zwei Punkte, aber im Verwaltungsbereich im engeren Sinn sehe ich es nicht. Aber jeder, der da Vorschläge hat, soll sie mir vorlegen.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Wir gelangen zur Anfrage 72/M der Frau Abge­ordneten Ablinger. – Bitte.

 


Abgeordnete Sonja Ablinger (SPÖ): Frau Bundesministerin! Ein Punkt im Regie­rungsübereinkommen ist ja das klar festgelegte Ziel, möglichst vielen Menschen die Teilhabe an der Wissens-Informationsgesellschaft im 21. Jahrhundert zu gewährleis­ten, zu ermöglichen, zu garantieren. Dabei spielen öffentliche Büchereien eine zentrale Rolle, da gerade sie entscheidend sind, wenn es darum geht, freien Zugang zu Wis­sen, zu Information, zu Lernen, zu Forschen, zu Literatur, aber auch zu neuen Medien zu gewährleisten.

Meine Frage:

72/M

„Welche Maßnahmen zur Stärkung der öffentlichen Büchereien sind geplant?“

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


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