Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung / Seite 79

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die Bilder laufen lernten“ zu sehen, so alte Berichte wurden da gezeigt. Ich hoffe doch, dass in Zukunft auf diesem Kanal eine modernere, aktuellere und bessere Berichter­stattung erfolgt.

Ich gebe auch gerne zu, dass die Sportfamilie Sorge hat über die Formulierung: „nach Maßgabe der wirtschaftlichen Tragbarkeit“. Aus Erfahrungen in der Vergangenheit weiß ich, so etwas kann immer sehr eigenartig ausgelegt werden. Ich erinnere nur daran – einige meiner Vorredner haben es heute schon gesagt –, es hat die Praxis ge­geben, dass bei Sportveranstaltungen Vereine fast schon betteln gehen mussten, um eine Übertragung zu bekommen, und wenn, dann war immer irgendeine Geldzahlung notwendig, wie zum Beispiel beim Tischtennis-Champions-League-Viertelfinalspiel, wo vom Veranstalter 10 000 € verlangt wurden, nach Interventionen 4 000 € verlangt wur­den, schlussendlich dann, glaube ich, gar nichts mehr. Diese Basarmentalität, hoffe ich, gehört ab nun der Vergangenheit an.

Meine Damen und Herren! Tischtennis, Volleyball, Handball, Radsport, Ringen, Rugby, Curling, nur um einige wenige zu nennen, brauchen einfach die mediale Präsenz, um teilweise überhaupt international tätig sein zu dürfen. Sie brauchen aber auch diese Präsenz, um Sponsoren auftreiben zu können, um das Interesse der Öffentlichkeit zu erregen und um sportlich und vor allem wirtschaftlich überleben zu können. Daher hof­fe ich inständig, dass wir künftig im Sportkanal aktuelle, interessante Berichterstattung über die Sportaktivitäten in Österreich, aber auch über neue, noch nicht so bekannte, aufstrebende Sportarten geboten bekommen.

Ich bedanke mich abschließend bei allen Verhandlern aller Parteien für die konstruktive Arbeit, und ich fände es sehr schade, wenn sich alle herausstellen, das Gesetz eigent­lich loben und sagen, wir haben so viel dazu beigetragen, und dann kommt es nicht zu einem einstimmigen Beschluss. Ich rufe alle auf, die sich noch nicht entschieden haben zuzustimmen, das doch noch zu tun. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

12.37


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Aubauer. – Bitte.

 


12.37.12

Abgeordnete Mag. Gertrude Aubauer (ÖVP): Herr Präsident! Hohes Haus! Ge­schätzte Zuhörer und Zuschauer! Wir haben in den letzten drei Stunden schon viel über neue Strukturen, über Behörden, über juristische Spitzfindigkeiten gehört. Die Fern­sehzuschauer interessiert aber wohl am meisten: Wie schaut das Programm aus? Wird es hier Verbesserungen geben?

Die Chancen dazu stehen gut. Es wird mehr heimische Kulturangebote geben, es wird die Barrierefreiheit ausgebaut, das haben wir schon gehört, und, was uns wichtig ist, es wird ein neuer Spartensender für Information und Kultur aufgebaut. – Schön. Das alles muss jetzt mit Leben erfüllt werden. Eine große Chance.

Uns Senioren liegt dabei besonders am Herzen, wir wollen ein rot-weiß-rotes Qualitäts­fernsehen, wir erwarten ein Programm, das auch die Ansprüche eines reifen Publikums erfüllt; immerhin sind ja die meisten Fernsehzuschauer über 50.

Als ehemalige begeisterte ORF-Mitarbeiterin macht mir aber ein Dilemma große Sor­gen. Das sind auf der einen Seite die älteren Zuschauer, die treuen ORF-Zuschauer, und das sind auf der anderen Seite? – Wo sind die Jungen? Daher: Es muss dem ORF gelingen, junge Menschen mit Qualitätssendungen anzusprechen, junge Menschen mit Qualität zu begeistern. Qualität und trotzdem cool – das wird eine große Herausforde­rung für den ORF sein. (Beifall bei der ÖVP.)

 


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