Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung / Seite 162

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te wieder dafür herkriegen – nicht, dass es dann wieder an uns Kärntnern liegt, wenn eventuell gewisse finanzielle Mittel nicht laufen.

Bitte überlegt ein bisschen, was ihr mit euren Worten anrichtet, und schauen wir bei solchen großen Projekten, dass man mit einer Stimme spricht und sich nicht gegensei­tig beflegelt, wenn man über die Grenzen Kärntens hinausfährt. (Beifall bei der ÖVP.)

17.04


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Zanger. – Bitte. (Abg. Grosz in Richtung des sich zum Rednerpult begebenden Abg. Zanger : Wolf­gang, es geht nicht um Autobahnen, es geht um Eisenbahnen! Ruf bei der FPÖ: Sag ihnen, wie’s wirklich ist!)

 


17.04.43

Abgeordneter Wolfgang Zanger (FPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesminister! Herr Kollege Grosz, Sie haben heute davon gesprochen, man möge sozusagen ein Gre­mium der Vernunft einrichten und walten lassen, um das Projekt Koralmbahn und Kor­almtunnel sicherzustellen.

Erlauben Sie mir die Frage, warum Sie ein Gremium einrichten wollen, aus dem Sie sich selbst hinausreklamieren, mangels Erfüllung der Voraussetzungen! (Beifall bei der FPÖ. Abg. Grosz: Uh, der war jetzt intellektuell! Da hat er sich jetzt angestrengt! Das war jetzt die intellektuelle Meisterleistung!)

Wer nämlich derart über die aktiven Eisenbahner drüberfährt wie Sie und sie pauschal als Privilegienritter, als Faulenzer und welche anderen Worte Sie noch gewählt haben aburteilt, der erfüllt diese Voraussetzungen nicht. – Ich komme aus einer Eisenbah­nerstadt, aus Knittelfeld, und dort sind fleißige Leute bei der Eisenbahn, Herr Kollege Grosz, wirklich fleißige! (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Es freut mich bei dieser Gelegenheit, Herrn Kollegem Haberzettl ausrichten zu können: Sie sind bei mir in guten Händen, deine ÖBB-Kollegen in Knittelfeld, gell? (Abg. Grosz: Ihr macht es gemeinsam, der eine Eisenbahn und der andere Autobahn! Er ist der Eisenbahnspezialist, vor allem für die, die vor 1945 gebaut wurden!) So ist es.

Frau Bundesminister, am 16. Juni haben Sie – und das ist in den Medien nachlesbar – in einem Interview gesagt, die Finanzierung der Koralmbahn sei nicht gesichert – das ist Faktum, das ist schwarz auf weiß belegt –, und heute stellen Sie sich her und sa­gen: Ist sowieso alles in Butter!

Das kann es ja nicht sein, Frau Bundesminister, wenn man das schwarz auf weiß nachlesen kann, was Sie da von sich gegeben haben. Aber begeben wir uns einmal auf eine andere Ebene und schauen wir uns einmal die Auswirkungen des Ganzen an!

Was bringt dieses Projekt? Wir haben schon darüber gesprochen: 5,2 Milliarden € Ge­samtinvestitionen bedeuten rund 45 000 Arbeitsplätze über den Bauzeitraum und be­deuten in Folge tausende, zigtausende Arbeitsplätze aufgrund von Betriebsansiede­lungen, von Wirtschaftsstärkungen.

Was Sie jetzt machen, Frau Minister, ist, Unsicherheit bei den Menschen in einer Re­gion hervorzurufen, der es ohnehin nicht gut geht. Die Südwest-Steiermark hat einen der höchsten Anteile an Auspendlern in der ganzen Steiermark überhaupt.

Was glauben Sie, was sich die Menschen dort jetzt denken? Wahrscheinlich: Wie wird meine Zukunft laufen? Was wird aus den Kindern, die vielleicht dort sind und jetzt Hoffnung haben, in nicht allzu weiter Ferne von ihrer Heimat Arbeit zu finden? Was be­deutet das für die Gedankenwelt dieser Bürger? Haben Sie sich diese Frage schon ge­stellt? Noch dazu, wo von diesen 5,5 Milliarden €, die dieses Projekt kostet, rund die Hälfte oder vielleicht sogar ein bisschen mehr wieder zurück in den Bundeshaushalt fließt.

 


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