und ersuchen Sie, Frau Bundesministerin – es hat ja auch eine Studie dazu gegeben betreffend Alternativen zur Sozialversicherungsnummer –, das noch einmal zu überdenken und darauf zu achten, dass hier wirklich auch in die richtige Richtung gegangen wird.
Im Übrigen stimmen wir den Novellen zu und ... – ja. Danke. (Heiterkeit. – Beifall beim BZÖ.)
18.16
Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Bundesministerin Dr. Schmied. – Bitte.
18.16
Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren Abgeordneten! Ich freue mich sehr, dass wir nach eingehenden Diskussionen im Unterrichtsausschuss bei fünf Gesetzesmaterien heute voraussichtlich – ich sage „voraussichtlich“, ich möchte ja hier nichts verschreien – einstimmige Beschlüsse erwarten dürfen, füge aber gleich auch hinzu – und da schließe ich mich durchaus Ihrer Meinung an, Herr Abgeordneter Rosenkranz –, dass Bildungspolitik, dass Bildung wohl immer ein Feld der politischen Auseinandersetzung sein wird, weil es um Menschenbilder geht, weil es um Haltungen, weil es um Einstellungen geht. Ich verwahre mich aber eindeutig gegen parteipolitische Maßnahmen und Agitationen in der Schule, das möchte ich auch ganz klar zum Ausdruck bringen.
Ich möchte mich an dieser Stelle besonders bei Ihnen als Vorsitzendem des Unterrichtsausschusses, bei allen Mitgliedern des Unterrichtsausschusses bedanken, bedanken für die konstruktive Zusammenarbeit, vor allem aber auch für den immer respektvollen Umgang, gerade auch dann, wenn kontroversiell diskutiert wird. Das schätze ich als Wert; ich finde das sehr, sehr wichtig.
Kernstücke des heutigen Gesetzespaketes sind für mich vor allem zwei Materien – sie wurden schon angesprochen –: die Modularisierung der Abendschulen und die Sprachförderung.
Vielleicht ein paar Worte zur Modularisierung der Abendschulen, aber Frau Abgeordnete Fuhrmann hat die Details schon genannt. Wichtig ist das Ziel, nämlich das Nachholen von Bildungsabschlüssen zu ermöglichen, so zu ermöglichen, dass Berufstätige das auch mit Familie und Beruf vereinbaren können. Und ich freue mich sehr, dass wir im Herbst 2011 dann alle Abendschulen, das sind 80 in ganz Österreich, auf die Modularisierung umgestellt haben werden.
Vielleicht ein paar Worte zur Modularisierung, weil das in der Öffentlichkeit oft mit Sitzenbleiben-Abschaffen gleichgesetzt wird, was so nicht zulässig ist. Modularisierung heißt, dass wir ein fachbezogenes Kurssystem einrichten. Damit wird den Studierenden mehr Flexibilität geboten und wird, was wesentlich ist, der Studiengang personenbezogen und nicht klassenzentriert gesteuert. Das ist ein wesentliches Qualitätselement, und selbstverständlich muss in diesem Zusammenhang die Beratung für die Studierenden intensiviert werden.
Das Gleiche gilt im Übrigen ja auch beim wichtigen Projekt Lehre mit Matura, wo Coaching, Begleitung der Lehrlinge erfolgsrelevant ist.
Ein paar Worte auch zur Sprachförderung. Besonders in den großen Städten unseres Landes leben sehr, sehr viele Kinder mit Zuwanderungsgeschichte. Um ein Beispiel zu bringen: 50 Prozent der Volksschulkinder in Wien haben Zuwanderungsgeschichte, das heißt, die Familiensprache zuhause ist eine andere Sprache als Deutsch. 50 Prozent! In 20 Jahren bestimmen alle Kinder, und gerade und besonders auch diese Kinder, in hohem Maße den Wohlstand unseres Landes, und es muss uns daher wich-
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