Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung / Seite 198

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Allerdings muss man auch gleich die Illusion wegnehmen: Es wird nicht möglich sein, dass man alle nicht-öffentlichen Schulen genauso fördert wie die öffentlichen, sondern man muss einen Mittelweg finden. Man soll die Initiativen nicht abwürgen. Die Minis­terin hat schon einiges getan in den letzten zwei, drei Jahren. Wir haben die Gelder da­für ja verdoppelt. Das ist nicht nichts, aber man soll weiter darüber reden.

In diesem Zusammenhang steht vor allen auch die Herausforderung, das öffentliche Schulsystem so zu gestalten, so offen, so frei zu machen, dass das Bedürfnis gar nicht so stark wird, sich vom öffentlichen Schulwesen abzuwenden und sich private Nischen zu suchen. Daher sind wir gut beraten, wenn wir diese Initiativen zwar fair behandeln, mit ihnen diskutieren, den Diskurs suchen, aber gleichzeitig alle Anstrengungen unter­nehmen, um das öffentliche Schulwesen so attraktiv zu machen, wie wir es eigentlich machen wollen, damit sich das Problem auch von dieser Seite her gar nicht stellt.

Ich bin wie Kollegin Haubner der Meinung, dass wir im Unterausschuss dann breit die Möglichkeit haben, auch mit den einzelnen Fraktionsexperten die Dinge etwas auszu­leuchten, und dann vielleicht besser wissen werden, was die konkreten nächsten Schritte sind. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

19.19


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Franz. 3 Minu­ten Redezeit. – Bitte.

 


19.20.26

Abgeordnete Anna Franz (ÖVP): Geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Das Thema Gesamtschule oder Gemeinsame Schule beherrscht derzeit unsere Bildungsdiskus­sion, und durch diese Diskussion rücken natürlich auch die Privatschulen ins Rampen­licht. Viele Eltern, ganz besonders in Wien, sehen in der Privatschule die einzige Mög­lichkeit, ihr Kind erstklassig auszubilden. Deshalb ist es dringend notwendig, in allen öf­fentlichen Schulen ein hohes Niveau des Unterrichts einzufordern und auch zu gewähr­leisten, um den heutigen bildungspolitischen Anforderungen gerecht zu werden.

Die Privatschulen sehe ich natürlich auch als eine wertvolle Ergänzung der Vielfältig­keit unseres österreichischen Schulsystems. Schulen in freier Trägerschaft fördern die Individualität und entwickeln neue pädagogische Ansätze, die für die Bildungspolitik in unserem Land sehr große Vorteile bringen.

Das derzeitige Privatschulgesetz sieht eine möglichst vergleichbare Förderung von frei­en und konfessionellen Privatschulen vor, dies allerdings natürlich insgesamt im Rah­men der finanziellen Möglichkeiten. So haben wir bereits gehört, dass die Privatschu­len im Jahr 2009 sehr stark gefördert wurden. 2010 waren es 4 490 000 €. Darüber hi­naus sollte es jedoch einen fairen Ausgleich zwischen Waldorf-Schulen, Netzwerkschu­len und Montessori-Schulen geben.

Um gute bildungspolitische Lösungen zu finden, haben wir im Unterrichtsausschuss einen Unterausschuss eingerichtet, und wir haben schon gehört, am 1. Juli soll dieser tagen. Da stehen auch die Privatschulen auf dem Programm. Ich freue mich auf eine konstruktive Diskussion zu diesem Thema. (Beifall bei der ÖVP.)

19.22


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Rosen­kranz. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


19.22.29

Abgeordneter Dr. Walter Rosenkranz (FPÖ): Herr Präsident! Es wurde bereits der Unterausschuss am 1. Juli angesprochen, wo mit Betroffenen, mit Experten einmal


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