Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll72. Sitzung, 7. Juli 2010 / Seite 232

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Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Aubauer. Eingestellte Redezeit: 2 Minuten. – Bitte.

 


20.43.00

Abgeordnete Mag. Gertrude Aubauer (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesminister! Hohes Haus! Frau Minister Schmied hat gerade ausgeführt, wie die Verträge zum Staatsopernorchester ausschauen, daher nur ein Wort zu den Wiener Philharmonikern.

Was wünschen wir uns? – Natürlich wünschen wir uns bei den Wiener Philharmonikern gleiche Chancen für Frauen wie für Männer in diesem weltberühmten Orchester. Das spielt es derzeit aber leider nicht. Warum? – Herr Kollege Rosenkranz hat es ange­sprochen: weil die Wiener Philharmoniker ein privater Verein sind. Einem privaten Ver­ein kann niemand vorschreiben, wen er beschäftigt, einem privaten Verein kann nie­mand vorschreiben, welche Mitglieder er aufnimmt und welche nicht.

Zur Frage Quote, für die sich die Fraktion der Grünen sehr einsetzt: Eine Frauenquote würde bei einem privaten Verein gar keinen Sinn machen. Hier hat die Quote über­haupt keine Chance und ist daher zahnlos.

Dennoch ein Kompliment dem Antragsteller, dem Abgeordneten Zinggl: Kompliment an Sie, solche Männer brauchen wir, Männer, die sich für die Chancengleichheit der Frau­en so einsetzen – nachahmenswert! – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

20.44


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Hakel. 2 Minu­ten Redezeit. – Bitte.

 


20.44.46

Abgeordnete Elisabeth Hakel (SPÖ): Frau Ministerin! Hohes Haus! Der Antrag der Kollegin Unterreiner betreffend Kunstsponsoring wurde von uns im Kulturausschuss abgelehnt, und zwar deshalb, weil der Antrag eine Rücknahme der staatlichen Kunst­förderung fordert und hin zu einem verstärkten privaten Sponsoring geht.

Wir wollen und bekennen uns ganz klar zur Verantwortung des Staates in der Kultur­förderung, denn für die Entfaltung der Kulturinstitutionen in künstlerischer Sicht sind eine gesetzlich abgesicherte Basisabgeltung und mehrjährige Investitionspläne wichti­ge Eckpunkte.

KünstlerInnen leisten einen unverzichtbaren Beitrag zum öffentlichen Diskurs und da­mit zu einer pluralistischen Grundordnung unseres Staates. Und ja, Förderprogramme für zeitgenössische Kunst müssen natürlich laufend weiterentwickelt und dem sich än­dernden Kunstbegriff angepasst werden. Daher möchte ich hier auch noch drei wich­tige Förderungsschwerpunkte ansprechen:

Erstens: die Förderung des Nachwuchses, um auch jungen KünstlerInnen Chancen auf dem nationalen und internationalen Kunstmarkt zu geben.

Zweitens: die Förderung von Frauen im Kunst- und Kulturbetrieb, da diese oft struktu­rell benachteiligt sind.

Drittens: die Förderung der Kultur- und Kreativwirtschaft. – Lassen Sie mich auf diesen Punkt etwas ausführlicher eingehen.

Gerade in den letzten Jahren hat die Kultur- und Kreativwirtschaft einen unverzicht­baren Beitrag zum Wirtschaftswachstum geleistet. Die Kultur- und Kreativwirtschaft schafft Arbeitsplätze und trägt zur Unverwechselbarkeit unserer Gesellschaft bei. Die Mehrheit dieser Kulturbetriebe sind Klein- und Kleinstunternehmen, und damit sie die Chancen der Globalisierung und Digitalisierung nützen und ihr volles kreatives und wirtschaftliches Potenzial besser entfalten können, müssen wir geeignete Rahmenbedin-


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