ment die Interessen ihrer Mitglieder und sorgt sich natürlich auch darum, dass die Aufgaben der Dienstleistungen, die die Kammer zu erbringen hat, bestens erfüllt werden.
Zum Antrag des Kollegen Spadiut: Da die Frage der Ausgestaltung des Repräsentationssystems einer Kammer zu den Kernbereichen der verfassungsrechtlich geschützten Autonomie eines Trägers zählt, ist es natürlich im Sinne der beruflichen Selbstverwaltung auch angebracht, den Wünschen der jeweiligen Kammer, wenn es darum geht, auch Änderungen vorzunehmen, zu entsprechen, und das geschieht mit diesem Gesetz und mit dieser vorbereiteten Gesetzesnovelle.
In diesem Zusammenhang möchte ich auch diese Möglichkeit dazu nutzen, den Apothekerinnen und Apothekern, die wesentliche Dienstleisterinnen und Dienstleister in unserem Gesundheitsbereich sind, zu danken. Sie leisten im Sinne unseres Gesundheitssystems eine ausgezeichnete Arbeit und gewährleisten somit eine flächendeckende und eine serviceorientierte Arzneimittelversorgung für die österreichische Bevölkerung. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)
14.49
Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als vorläufig letzter Redner zu diesem Tagesordnungspunkt ist Herr Abgeordneter Dr. Grünewald zu Wort gemeldet. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.
14.50
Abgeordneter Dr. Kurt Grünewald (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzter Herr Bundesminister! Die ApothekerInnenkammer hat sich mehrheitlich geeinigt – nicht einstimmig, wie man da hört, aber mehrheitlich geeinigt. Eine kleine Gruppe von angestellten ApothekerInnen hätte noch andere Vorstellungen gehabt, aber es macht, glaube ich, wenig Sinn, wenn man als Außenstehender diese Mehrheitsverhältnisse jetzt konterkariert, indem man die Anliegen einer einzelnen oder unterlegenen Gruppe hier zu stark betont.
Herr Bundesminister, wir reden sehr oft über Ärzte, wir reden sehr oft über ApothekerInnen, aber wir sollten vielleicht noch öfter über andere Gesundheitsberufe reden. Gestatten Sie mir, dass ich da kurz vom Thema abweiche. Andere Gesundheitsberufe sind nun vielfach aufgewertet worden in Fachhochschulen und schließen an europäische Standards an, die in anderen Ländern schon länger gelten. Im Rahmen der Konsolidierungsmaßnahmen würde ich bitten, dafür Sorge zu tragen, dass in der Versorgung der Bevölkerung nicht immer die noch billigeren oder weniger ausgebildeten Kräfte genommen werden, sondern qualifizierte Menschen, Frauen und Männer, für PatientInnen zur Verfügung stehen.
Andere Gesundheitsberufe hätten es sich vielleicht auch verdient, so etwas wie eine GesmbH gründen zu dürfen. Warum sollten PhysiotherapeutInnen, ErgotherapeutInnen, LogopädInnen nicht auch sozusagen eine derartige Praxis errichten können? Das wäre für die Ärztekammer meiner Meinung nach keine Gefahr; und sollten sie das denken, sagen Sie ihr, bitte, sie sollen dort nicht so ängstlich sein und das erlauben. Ich glaube, es wäre gerecht, diese Teamorientierung da mehr herauszustreichen.
Abschließend noch: Sie wissen, dass es immer wieder
schwelende Konflikte zwischen den beiden
großen Kammern der ApothekerInnen und ÄrztInnen gibt, und es
wäre wahrscheinlich
sinnvoll, wenn das Ministerium hier rechtzeitig die Rolle eines Mediators
übernimmt. Wenn ich immer wieder
von einzelnen Funktionären der Ärztekammer höre, Ärzte sollten generell
Medikamente vertreiben können, gefährdet das die Berufsgruppe
der PharmazeutInnen, mit einem Frauenanteil
von über 80 Prozent, massiv, und man würde da
sozusagen ein ganzes Studium ausrotten, wenn das durchginge.
Das Problem der Hausapotheken wird sicher auch bald wieder auftauchen, und die Frage ist, ob man nicht vom Ministerium anregen sollte, dass bei Kammertagen sowohl
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