Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll74. Sitzung / Seite 152

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Angesicht des erbärmlichen und traurigen Niveaus ihrer Sprache, ihrer Argumente und der erbärmlichen Show, die hier die Freiheitlichen abgezogen haben, bleibt mir nur eines übrig zu sagen, nämlich Pfui. – Danke schön. (Beifall bei den Grünen sowie bei Abge­ordneten der SPÖ.)

15.40


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Grosz. – Bitte.

 


15.40.43

Abgeordneter Gerald Grosz (BZÖ): Frau Präsidentin! Frau Bundesministerin! Ich danke einmal Kollegem Kurzmann für den leidenschaftlich und engagiert vorgetrage­nen historischen Abriss über die Geschichte des Schubhaftzentrums in Vordernberg (Beifall beim BZÖ), nicht zuletzt auch Kollegem Zanger für diese Mondscheinrede des intellektuellen Irrlichts vulgo Halogen-Zanger: Herzlichen Dank.

Aber ich habe heute am Vormittag recht prophetisch in einer APA-OTS-Aussendung gesagt, dass ich wirklich befürchte – auch angesichts des Antrages, den Gerhard Kurz­mann hier verlesen und vorgetragen hat –, dass es der Sache und dem Ziel, ein weite­res Schubhaftzentrum in Österreich zu verhindern, nicht dient.

Leider Gottes habe ich mit meiner Prophezeiung recht gehabt, denn so, wie sich diese Diskussion hier entwickelt hat, so, wie sich auch Ihre Argumente hier angehört haben und wie sie vorgetragen wurden, dient das nicht dieser Sache, dieses Schubhaftzen­trum in Vordernberg zu verhindern, sehr geehrte Damen und Herren von der FPÖ! (Bei­fall bei BZÖ und Grünen.)

Eine sachliche Diskussion war ja bisher nicht möglich, daher werde ich nun versuchen, es sachlich zu argumentieren. (Ironische Heiterkeit bei der FPÖ.) Ja, meine lieben Freun­de von der FPÖ, liebe blaue Kameraden! Ich darf euch schon daran erinnern, dass wir noch nicht beim Oktoberfest in München sind, sondern uns durchaus noch – auch wenn mich die Rede des Abgeordneten Zanger frappant an das „O’zapft is!“ erinnert – im österreichischen Nationalrat befinden. Aber das nur, um wieder ein wenig das Müt­chen zu kühlen, herunterzukommen und sachlich, wenn wir schon die Bundesministe­rin und auch den Bürgermeister und die Gemeindevertreter von Vordernberg hier ha­ben, darüber zu diskutieren.

Sehr geehrte Frau Bundesminister, ich argumentiere ausschließlich so, wie Sie in Eber­au argumentiert haben. Und für mich war Ihre Argumentation in Eberau auch durchaus schlüssig.

Sie haben gesagt, Sie haben sich in Eberau politisch keine blutige Nase geholt, son­dern für Sie war klar, dass ein weiteres Asylerstaufnahmezentrum in Österreich nicht not­wendig ist, denn dank Ihrer segensreichen Tätigkeit sind die Asylzahlen in Österreich ge­sunken. Das stimmt doch, oder? War das Ihre Argumentation, Frau Bundesminister? (Bundesministerin Dr. Fekter nickt.) – Jawohl.

Aber wenn wir in Österreich gesunkene Asylzahlen haben, was die Innenministerin als Argument zumindest beim Beispiel Eberau angeführt hat, dann frage ich mich, warum wir ein zusätzliches Schubhaftzentrum brauchen. (Abg. Kößl: Weil das zwei Paar Schu­he sind!) Das leuchtet mir in keinster Weise ein. Denn wenn Sie einerseits zu Recht sagen, dass sich das Asylwesen in Österreich dank Ihrer weisen Vorgangsweise ent­spannt, dann frage ich mich anderseits, warum Sie am Höhepunkt einer Wirtschafts­krise (Zwischenbemerkung von Bundesministerin Dr. Fekter) um unsagbare 20 Mil­lionen € einen Sechs-Sterne-Luxustempel samt Begrünung, Swimmingpool und Begeg­nungszellen im obersteirischen Vordernberg errichten wollen.

 


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