Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll77. Sitzung / Seite 128

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Rahmen und die Chance geben, von Beginn an eine intensivere Beziehung zu ihren Kindern aufzubauen.

Im Zuge der parlamentarischen Enquete am 24. Juni 2010 zum Thema Obsorge und Besuchsrecht wurde die Frage der Beteiligung von Vätern an der Sorge- und Betreuungsarbeit in der Familie erneut diskutiert.

Frauenministerin Heinisch-Hosek argumentierte wie auch Abgeordnete der SPÖ, dass eine verpflichtende gemeinsame Obsorge nicht der gesellschaftlichen Realität ent­spricht und für diese erst in Frage kommt, wenn Männer die Hälfte der Familien- und Betreuungsarbeit übernehmen. Die Aufteilung der Betreuungspflichten in der Erziehung hätte sich, so die Ministerin, in den letzten 15 Jahren jedoch kaum geändert. Obwohl nun jedoch beide Elternteile Herausforderungen im Beruf zu bewältigen hätten, sei die Lebensrealität von einem großen Ungleichgewicht geprägt. (Vgl. Parlaments­korrespondenz/02/24.06.2010/Nr. 521)

Der Analyse der ungleichen Verteilung der Familien- und Hausarbeit zustimmend, wird sich aus Grüner Sicht ohne Zutun des Gesetzgebers am Ungleichgewicht zwischen Mann und Frau nichts (bzw. zu langsam) etwas ändern. Veränderungen können hier nur durch gezielte Anreize wie einem Papamonat oder durch individuelle Partner­monate im Kinderbetreuungsgeld erzielt werden.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Der Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend wird aufgefordert, dem Nationalrat bis 31.12.2010 eine Regierungsvorlage betreffend die Einführung eines Papamonats vorzulegen.“

*****

 


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächste Rednerin gelangt Frau Abgeordnete Schenk zu Wort. 3 Minuten Redezeit sind eingestellt. – Bitte.

 


14.21.38

Abgeordnete Martina Schenk (BZÖ): Herr Präsident! Frau Staatssekretärin! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich bedanke mich an dieser Stelle auch für den umfassenden Bericht, der ein gutes Nachschlagewerk ist und auf den man immer zurückgreifen kann.

Bedanken möchte ich mich auch bei Frau Kollegin Binder-Maier, die erkannt hat, dass zwei Drittel des Inhaltes dieses Berichts das betreffen, was wir während unserer Regierungsbeteiligung umgesetzt und für Familien erreicht haben.

Frau Kollegin Binder-Maier hat auch noch die Verwahrlosung der Kinder angesprochen und gesagt, dass da ein großer Handlungsbedarf besteht. – Ich darf Sie noch einmal einladen: Wir werden unseren Antrag auf Erweiterung des Mutter-Kind-Passes zu einem Mutter-Kind-Jugend-Pass sicher noch einmal stellen, und vielleicht können Sie dann dort Ihre Zustimmung geben, nachdem Sie ja heute selber zugegeben haben, dass ein großer Handlungsbedarf bei der Verwahrlosung von Kindern besteht. – So viel dazu, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall beim BZÖ.)

Wir müssen uns vor allem aber auch bei den Familien bedanken. Wir müssen unseren Familien Danke sagen, denn sie sind das Fundament unserer Gesellschaft. Familien


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