Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll77. Sitzung / Seite 179

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vor allem in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Forschung nutzen. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Dr. Grünewald.)

16.49


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter Amon gelangt nun zu Wort. Ich stelle die Uhr auf 4 Minuten. – Bitte.

 


16.50.01

Abgeordneter Werner Amon, MBA (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Vizekanzler! Geschätzte Mitglieder der Bundesregierung! Meine Damen und Herren! Vielleicht kann ein Kollege des BZÖ den Kollegen Grosz bitten, in den Saal zu kommen. (Ruf bei der FPÖ: Der ist umziehen gegangen!) Ich hätte mich sehr gerne an ihn gewandt. – Zunächst aber zur Dringlichen selbst. (Vizekanzler Dipl.-Ing. Pröll: Er ist schon da!)

Ich glaube, dass der Herr Finanzminister heute sehr plausibel dargelegt hat, warum es durchaus Sinn gemacht hat, mit dem Budget zuzuwarten, weil eben in einer sehr unsicheren wirtschaftlichen Entwicklung Zahlen und Fakten nicht in der Art und Weise auf dem Tisch lagen, wie wir das üblicherweise bei einer Budgetplanung gewohnt sind. Herr Finanzminister, die letzten Darlegungen der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung geben Ihnen und der Bundesregierung absolut recht. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich habe überlegt, meine Damen und Herren, ob ich auf den Kollegen Grosz eingehen soll oder, so wie das meine beiden unmittelbaren Vorredner gemacht haben, ob es nicht vielleicht wirklich besser ist, das zu ignorieren. Ich habe mich anders entschieden, und zwar auch deshalb, weil – und, Frau Präsidentin, ich würde Sie bitten, dass Sie sich das Protokoll kommen lassen – ich glaube, dass diese Rede eine Fülle von Ordnungsrufen verdient hätte und dass wir gemeinsam im angeblich Hohen Haus darauf achten sollten, dass nicht permanent von Einzelnen die Würde dieses Hauses in einer Art und Weise verletzt wird, wie wir das auch gegenüber der österreichischen Bevölkerung nicht mehr vertreten können. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Lieber Kollege Grosz, ich möchte Ihnen hier ein paar Dinge schon in aller Deutlichkeit sagen. Sie haben vor wenigen Tagen eine Aussendung gemacht, die wahrscheinlich noch ein wenig üppiger ausformuliert war als Ihre heutige Rede hier im Saal. Wenn Sie dem Finanzminister unterstellen, eine Veranstaltung im Stile Ludwigs XIV. mit 1 700 Gästen zu machen, mag es sein, dass der Neid aus Ihnen spricht. Wenn Sie auf leeren Hauptplätzen Ihre Wahlkampfreden halten und zu Veranstaltungen des Herrn Vize­kanzlers 1 700 Menschen offensichtlich gerne kommen, kann ich das ja noch nach­vollziehen. Wenn Sie aber davon sprechen, dass er – wörtlich – „wahrliche Fress­orgien“ veranstalte, wenn Sie schreiben, dass es sich bei dieser Veranstaltung um „ein Sammelsurium von roten, schwarzen und blauen Nichtsnutzen, gepaart mit Vertretern der kleinkriminellen österreichischen Bankenlandschaft, Steuergeldvernichtern und prominenten Tagedieben“ handelt (Abg. Grosz: Danke, weil das wollte ich in der Rede noch alles unterbringen!), dann, lieber Kollege Grosz, ist das schlicht und einfach inakzeptabel. (Beifall bei der ÖVP, bei Abgeordneten der SPÖ sowie der Abgeordneten Ing. Hofer und Mag. Kogler.)

Kollege Grosz, ich möchte Sie und auch andere, die möglicherweise an dieser Art der Auseinandersetzung Gefallen finden, ersuchen, zu einem Stil zurückzufinden, der irgendwie noch dem Haus gerecht wird.

Ich habe mich bemüht, es von der humorigen Seite zu sehen. Ludwig XIV. hatte ja bestimmt nicht nur negative Seiten. Jetzt habe ich ein bisschen recherchiert, was man an positiven Seiten Ludwig XIV. abgewinnen könnte, die vielleicht auch auf unseren


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