Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll79. Sitzung / Seite 39

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Das Zweite, wo man mit einer Verwaltungsreform in Wien auch Geld einsparen kann, sind beispielsweise die Wiener Gemeindespitäler. Ohne Kostenoptimierung liegen da wirklich Millionen brach! Beispielsweise sind die Ordensspitäler innerhalb der letzten fünf Jahre viel produktiver gewesen und haben ihre Hausaufgaben gemacht, was be­triebswirtschaftliche Belange et cetera betrifft. Auch hier gibt es überhaupt keinen Wil­len zur Verwaltungsreform.

Wir haben da wirklich einen budgetären Problemfall in Wien, der sich jetzt auch wieder in der Arbeitssituation der Hebammen im Wiener AKH gezeigt hat, wo selbst der Leiter der Frauenheilkunde und Geburtshilfe im Allgemeinen Krankenhaus die Verantwortung bei der Gemeinde Wien sieht. Die zuständige Stadträtin, der KAV – der Krankenan­staltenverbund –, niemand nimmt zu dieser Sache Stellung. Und auch betreffend die rote Gewerkschaft, die in den letzten Tagen Briefe verschickt, dass sie sich um die Be­diensteten kümmert, ist zu sagen (Abg. Lueger: Seit Jahren ...! – Zwischenruf der Abg. Dr. Oberhauser): Das ist überhaupt nicht der Fall, und hier muss ganz einfach etwas geschehen.

Es gibt eine IHS-Studie, die festgestellt hat, dass eine Kostenoptimierung gerade im KAV notwendig ist. 190 Millionen € könnten eingespart werden! Also, wenn wir von Verwaltungsreform sprechen, dann muss auch das mit berücksichtigt werden, denn ein Blick über die Grenzen nach Niederösterreich würde (neuerliche Zwischenrufe der Ab­geordneten Lueger und Dr. Oberhauser), was das betrifft, der Stadtregierung sehr viel beibringen, und daran könnte man sich wirklich ein Beispiel nehmen. (Beifall bei der ÖVP.)

Aber wie schon eingangs erwähnt, kann der Bund nicht alleine die Verantwortung über­nehmen, auch die Länder müssen mitziehen. Und wer sich immer das Gerechtigkeits­mäntelchen umhängt und über Gerechtigkeit spricht, der muss ganz einfach auch nach Wien schauen, was beispielsweise die nicht umgesetzte Pensionsreform der Landes­bediensteten betrifft.

Die Pensionsreform der Bundesbeamten wird bis jetzt nicht umgesetzt und verursacht jährlich 350 Millionen € Zusatzkosten. Und, meine sehr geehrten Damen und Herren an den Bildschirmen, was glauben Sie, was der Herr Bürgermeister dazu zu sagen hat? – Der Herr Bürgermeister sagt: Das, was die Regierung Schüssel beschlossen hat, das interessiert mich überhaupt nicht, und deshalb setze ich es nicht um. (Zwischenruf der Abg. Mag. Wurm.) – Das ist ein Skandal und das darf nicht sein, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP.)

Und wenn in Wien die Frühpensionisten durchschnittlich mit 57,1 Jahren in Pension ge­hen – so wie es 2007 geschehen ist – und man im Bund durchschnittlich mit 60 Jahren in Pension geht, dann kann man sehr wohl von Ungerechtigkeit sprechen (neuerlicher Zwischenruf der Abg. Mag. Wurm), und hier muss ganz einfach endlich diese Pens­ionsreform umgesetzt werden.

Abschließend steht eines fest: Die SPÖ-Alleinregierung in Wien ist gescheitert! Es ist Zeit, dass endlich die SPÖ einen Regierungspartner bekommt, der die Verantwortung für diese Stadt übernimmt, und es ist Zeit, dass endlich frischer Wind ins Rathaus weht, nämlich mit der Christine Marek. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Stra­che: So frisch wie da im rot-schwarzen Proporz?)

14.30


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordne­ter Dr. Van der Bellen. Ich stelle die Uhr auf 10 Minuten. – Bitte.

 


14.30.44

Abgeordneter Dr. Alexander Van der Bellen (Grüne): Frau Präsidentin! Meine ge­schätzten Kolleginnen und Kollegen! Frau Tamandl! Es ist bekannt, dass in Wien Wahl-


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