Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll80. Sitzung / Seite 212

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20.14.12

Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend Christine Marek: Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! In vorhergehenden Re­den wurde es schon angesprochen: Der touristische Arbeitsmarkt ist tatsächlich ein Jobmotor in und für Österreich, vor allem mit einer Standortgarantie in Österreich. Das ist auch das Wesentliche daran, das zeichnet ihn aus. (Präsident Dr. Graf übernimmt wie­der den Vorsitz.)

Im Jahr 2009 waren fast 180 000 Menschen im Tourismus beschäftigt, 5,5 Prozent An­teil an den Gesamtbeschäftigten mit einem bekanntermaßen sehr hohen Frauenanteil von 60,1 Prozent, und dort – auch das wurde gesagt – mit sehr hohen Aufstiegschan­cen. Wir haben im Tourismus wie in kaum einer anderen Branche sehr viele Frauen in Führungspositionen. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Mag. Wurm.)

Zu den Lehrlingen im Tourismus: Herr Abgeordneter Markowitz hat die Zahl vom März genannt. Die Zahl der offenen Lehrstellen im September – ganz aktuell – ist sogar noch deutlich höher. Es sind 2 137. Das ist eine Steigerung von 15,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr, also eine gigantische Steigerung, wenn man sich insgesamt die Entwicklung ansieht. Wir hatten im September 573 Lehrstellensuchende. Das ist ein Rückgang von gut 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Der Mitarbeiterbedarf – und das sieht man ja anhand dieser Zahlen – ist und bleibt sehr, sehr groß. Das heißt, es wird absolut ein herausragendes Thema sein, wie wir die Tou­rismusbranche für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter attraktiv halten beziehungsweise noch attraktiver gestalten können. Gerade der internationale Wettbewerb ist hier ein großer, und wir können ausschließlich mit hoher Serviceorientierung und guter Qualität – das zeichnet den österreichischen Tourismus aus – wirklich punkten.

Wir haben mit der Umsetzung der Tourismusstrategie seitens des Wirtschaftsministe­riums – gerade was die Modernisierung von Tourismusberufen und -berufsbildern be­trifft – wesentliche Schritte gesetzt, und zwar einerseits – und das wurde bereits kurz angesprochen – durch die Modularisierung von Lehrberufen im Tourismus und ande­rerseits auch durch Imagekampagnen zur Attraktivierung von Tourismusberufen. Und dabei geht es nicht um reine PR – um Schönreden –, sondern da geht es schon auch darum, zu erklären: Was können Berufe im Tourismus, was kann man damit erreichen, und welche Chancen gibt es dort? Das wird ein wesentliches Thema für die Berufsorien­tierung sein.

Junge Menschen müssen wissen, was sie in einem Beruf erwartet, und in der vollen Überzeugung dessen auch die Berufsausbildung wählen, die für sie richtig und optimal ist. Da muss eben ein Mix aus Berufsorientierung und Imagekampagnen und aus ent­sprechender Information Hilfestellung geben.

Herr Abgeordneter Markowitz! Es gibt eine Fülle von sehr, sehr hochwertigen Broschü­ren, von DVDs, auch Auftritten auf Messen – etwa der BeSt-Messe, Berufsinformations­messen und vieles mehr –, die wirklich high-level sind, und ich glaube, es hilft uns nicht weiter, hier eine einzelne Broschüre herauszunehmen.

Ich glaube auch, dass es nichts ändert an der Orientierung junger Menschen, ob ein Tagesordnungspunkt am Ende oder am Anfang der Tagesordnung steht oder ob in ei­ner Broschüre vielleicht drei oder vier Seiten anstatt nur einer einem Berufsbild gewid­met werden.

Was die Tourismuslehrberufe betrifft, haben wir mit der Modularisierung – und hier läuft ja die Diskussion sehr konkret – einen wesentlichen Schritt zur Attraktivierung von Lehr­berufen gesetzt, weil sie einerseits eine Spezialisierung ermöglicht, Chancen für die Lehrlinge, andererseits auch mehr Flexibilität für die Betriebe bringt. Ich bin überzeugt,


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