Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll81. Sitzung / Seite 100

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Jetzt zu dem, was mir das Einzige ist, das mir Freude macht, obwohl es auch traurig ist, weil ich Kollegin Jarmer dabei ersetzen muss. Ich muss sie entschuldigen, weil sie wirklich schwer krank ist. Sie freut sich natürlich riesig darüber, dass es einen gemeinsamen Antrag gibt, was die Taubblindheit, das Lormen betrifft. Ja, darüber sind wir sehr froh!

Ich habe diesen Handschuh jetzt mit, kann ihn auch anziehen, aber das ist eigentlich nicht der Punkt, sondern der Punkt ist der, dass ich gleich zum Antrag des Kollegen Hofer komme, der ja auch die Gebärdensprachkurse und ähnliche Unterstützungen betrifft. (Der Redner hält einen weißen Lorm-Handschuh, der zur Verständigung mit taubblinden Menschen dient, in die Höhe und zieht diesen über seine rechte Hand. Auf diesem Handschuh sind schwarze Buchstaben, Punkte und Striche gezeichnet. Durch Striche und Klopfen auf Finger und Hand werden die einzelnen Buchstaben des Alphabets übermittelt.)

So kann man beim Lormen für taubblinde Menschen mit dem Zeigen beziehungsweise mit dem Ertasten von Bewegungen das Alphabet erlernen. Es ist nicht einfach zu erlernen, überhaupt keine Frage.

Ich zeige es Ihnen nur deshalb, weil die Menschen, die diese Sprache mitlernen sollen, die ja nicht nur Taubblinde sind, auch dafür Zeit brauchen. Unabhängig davon, ob man das in einer Variante macht, wie es Kollege Hofer vorgeschlagen hat – den kosten­losen Kurs –, oder ob man den Eltern irgendeine Form von Freistellung gibt, damit sie das miterlernen können, sollte man das diskutieren.

Ich glaube, es braucht so etwas wie das schwedische Modell: Zwei Wochen Frei­stellung, intensives Lernen dieses Lormens, damit die Leute die Möglichkeit haben, das auch tatsächlich für ihre Kinder oder für ihre Angehörigen mitzulernen.

Egal, was es ist, ob es dieser Vorschlag ist oder ein anderer, vielleicht fällt Ihnen ein besserer ein, wir hätten gerne darüber diskutiert und nicht diesen Vorschlag – auch wenn er von der FPÖ ist – einfach negativ behandelt und ihn sozusagen durchgewun­ken.

Da sei Ihnen gesagt: Da brauchen wir eine andere Kultur! – auch und gerade im Sozialausschuss und auch und gerade in den nächsten Wochen. (Beifall bei Grünen und FPÖ sowie des Abg. Mag. Johann Maier.)

14.18


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Steibl. 4 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


14.18.38

Abgeordnete Ridi Maria Steibl (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundes­minister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Eingangs zu Herrn Kollegen Hofer, der von den Pflegestufen gesprochen hat: Ja, es ist eine wichtige Thematik, aber Sie haben eines vergessen, Sie haben nicht über den Pflegefonds gesprochen. Wir sind der Meinung, dass raschest ein Pflegefonds eingerichtet gehört.

Herr Kollege Öllinger, wir von der ÖVP bekennen uns zur Hacklerregelung. Das haben wir immer zu diesem Beschluss gesagt. Nur: Die Anrechnung der Gratiszeiten war ein Fehler, und darüber muss man, glaube ich, diskutieren.

Drei Anträge diskutieren wir an dieser Stelle unter einem. Es wurde schon gesagt, sie alle betreffen Gehörlosigkeit, Hörbehinderung beziehungsweise die Taubblindheit.

Das Leben mit einer Behinderung muss sehr, sehr schwierig und auch beschwerlich sein. Ich kenne es nur aus den Vorsprachen, aus dem alltäglichen Arbeiten. Wir im Nationalrat haben tatsächlich die Aufgabe, als Politiker das Bestmögliche zu tun und zu


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