Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll81. Sitzung / Seite 184

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genauso aber auch im Beruf verbleiben wollen. Dazu steht die Österreichische Volkspartei. (Beifall bei der ÖVP.)

Faktum ist aber auch, und auch das ist dokumentiert, dass die Geburt eines Kindes für Frauen im außerhäuslichen Erwerbsleben nach wie vor nachhaltige Einschnitte mit sich bringt und vor allem auch Nachteile, vor allem dann, wenn es in die Pensionszeit hineingeht. Die geringen Pensionen orientieren sich nicht nur am niedrigen Erwerbs­ein­kom­men während der gesamten aktiven Arbeitszeit, sondern bei lückenhaften Versicherungsverläufen fällt die Pension für Frauen wesentlich niedriger aus als bei Männern. Hier sind wir gefordert, hier gilt es auch anzusetzen.

Faktum ist auch – auch das ist festgeschrieben –, dass das Entdiskriminieren der Frauen nicht allein die Lösung ist. Wir brauchen ganz einfach eine Vernetzung der Schnittstellen der Marktwirtschaft in den Bereichen Bildung, Haushalt und Staat. Wir brauchen ganz einfach neue Anreizsysteme, damit wir entsprechende Effizienzstei­gerungen erreichen können.

Meine Damen und Herren! Wir brauchen vor allem auch für die Zukunft nachhaltige flexible Maßnahmen, damit Familie und Beruf besser vereinbar sind, und ich stehe dazu, dass die ÖVP-Frauenpolitik selbstverständlich auch eine Kinderpolitik und eine Familienpolitik ist. (Beifall bei der ÖVP.)

18.37


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Kitzmüller. – Bitte.

 


18.38.00

Abgeordnete Anneliese Kitzmüller (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Ministerin! Die Situation der Frauen und Alleinerzieherinnen hat sich in den letzten Jahren sicherlich gebessert, ist aber immer noch sehr prekär. So wichtig es auch ist, die Männer in die Kindererziehung mit einzubeziehen, so wichtig ist es auch, die Ungleichbehandlung der Alleinerzieherinnen aus der Welt zu schaffen. (Beifall bei der FPÖ.)

Ohne männliche Unterstützung ist die Inanspruchnahme zum Beispiel der Karenz­zeiten unmöglich. Egal, welches Modell der Karenzzeit man auch betrachtet und ins Auge fasst, es wird immer von einer Männerbeteiligung ausgegangen. Nehmen wir einmal an, eine Frau, eine Alleinerzieherin, will die Langzeitvariante in Anspruch neh­men, will drei Jahre zu Hause bleiben. Was macht sie? Sie hat die Möglichkeit, zweieinhalb Jahre zu Hause zu bleiben, um das letzte halbe Jahr fällt sie um. Der Kündigungsschutz umfasst allerdings nur zwei Jahre. – Was passt da zusammen? Was ist daran frauen- oder auch familienfreundlich?

Genau das ist ein Beispiel dafür, dass aus unserer Sicht die Bereiche Familie und Frauen nicht zu trennen sind. Die Trennung dieser zwei Bereiche, Familien- und Frauenpolitik, ist unserer Meinung nach ein Anschlag auf die Gesellschaft. (Beifall bei der FPÖ.)

Wir Freiheitlichen sagen, dass Frauenpolitik und Familienpolitik – und das ist auch gut und richtig – zusammengelegt gehören. Frauen- und Familienpolitik ist eine Quer­schnitts­materie. Wenn das keine Querschnittsmaterie ist, was denn dann?

Wir Freiheitlichen betreiben Politik für Frauen, Männer und Kinder. Wir betreiben eine Familienpolitik, und wir sind die Einzigen, die Familienpolitik betreiben und zum Wohle der Kinder agieren. (Beifall bei der FPÖ.)

Wir brauchen sogenannte Kampf-Emanzinnen – in diesem Fall mit zwei „n“ geschrie­ben – nicht, die tun unserer Frauenpolitik nicht gut. Und es ist ein Trugschluss, wenn


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