Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll81. Sitzung / Seite 209

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Aber jetzt noch eines zu Ihnen, Frau Bundesministerin: Ich möchte Ihnen durchaus auch danken dafür, dass Sie sich dieses Problems von Frauen im ländlichen Raum annehmen. Ich würde Sie ersuchen, da dranzubleiben. Ich selbst war einmal bei einer Veranstaltung mit Bäuerinnen zur Frage der Direktvermarktung, die Sie mit durchge­führt haben. Wir haben beide, glaube ich, gesehen, wie engagiert diese Bäuerinnen sind, wie berechtigt ihre Forderungen sind. Es ist wirklich höchste Zeit, diesen Frauen auch die entsprechende Wertschätzung zukommen zu lassen.

Daher hoffe ich, dass wir trotz allem zu einem guten Ergebnis bei der Beschluss­fassung dieses Antrags kommen. Aber ich bin überzeugt davon, dass er auch schon im Gleichbehandlungsausschuss hätte beschlossen werden können. – Danke schön. (Beifall bei den Grünen.)

20.09


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Höllerer. 3 Minu­ten Redezeit. – Bitte.

 


20.10.14

Abgeordnete Anna Höllerer (ÖVP): Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundes­ministerin! Werte Damen und Herren! Herr Abgeordneter Pirklhuber – er hört gerade nicht zu –, ein bisschen erstaunt bin ich jetzt schon über Ihre Argumentation. Ich werde Sie auch bei Gelegenheit wieder daran erinnern, denn Sie sind immer derjenige, der sagt, dass bestimmte Themen in die Fachausschüsse gehören, dorthin, wo die Exper­ten sitzen, wo die sitzen, die sich damit auseinandersetzen.

Und bei diesem Antrag geht es um Maßnahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik, um die zweite Säule, um die ländliche Entwicklung, um die Partizipation der Frauen an den Programmen, Herr Pirklhuber. Daher gehört das in den Landwirtschaftsausschuss, dort muss das mit diskutiert werden! (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

Gemäß der Zielsetzung der aktuellen Förderungsperiode 2007 bis 2013 ist die Gleich­stellung von Frauen und Männern zu fördern, Herr Abgeordneter. So gesehen sollen Männer und Frauen gleichermaßen von den Maßnahmen im Bereich der Gemein­samen Agrarpolitik, von den Maßnahmen im Bereich der ländlichen Entwicklung profitieren.

Es stimmt – das wurde heute schon angesprochen –, dass laut Grünem Bericht 38 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe in Österreich von Bäuerinnen geführt werden. Die Bäuerinnen bringen mit großer Kompetenz Verantwortung in ihre Betriebe ein. Sie sind in den agrarischen Gremien, in ihrer Berufsvertretung noch verhältnis­mäßig dünn gesät. Wir haben allerdings schon Bundesländer, wo sie gut Fuß gefasst haben. Sie konzentrieren sich auf die Entwicklung ihrer Betriebe, mit großem Engage­ment, und sie gehören dort unterstützt, damit sie die Informationen bekommen, sodass sie sämtliche Fördermaßnahmen bestmöglich für ihre Betriebe nutzen können. Genau da gilt es auch anzusetzen, damit sie an diesen Maßnahmen partizipieren können. Das gilt für alle Frauen im ländlichen Raum, die selbstverständlich diese Zugänge brauchen. Daher müssen wir das intensivst diskutieren.

Selbstverständlich ist es eine Zielausrichtung, die Frauen in agrarwirtschaftlichen und agrarpolitischen Themen dermaßen kompetent und sicher zu machen. Daher brauchen wir auch Bildungsprogramme, frauenspezifische Aus- und Weiterbildung, damit die Frauen auch in den agrarischen Gremien Positionen erreichen und diese dort auch mit Freude ausfüllen können, Herr Pirklhuber.

Wie Sie wissen, werden in diesen Wochen in der EU-Kommission, im Agrarministerrat für die Gemeinsame Agrarpolitik 2014 bis 2020 die Weichen für die Zukunft gestellt.


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