22.34
Abgeordneter Fritz Grillitsch (ÖVP): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Herr Kollege Jannach! Nur eine Richtigstellung: Niemand von uns hat behauptet, dass das AMA-Gütezeichen Gentechnikfreiheit anzeige, sondern da ist leider der Arbeiterkammer – bewusst oder unbewusst – etwas passiert. Die hat nämlich suggeriert, das AMA-Gütezeichen würde Gentechnikfreiheit beinhalten. Das ist nicht so, sondern wenn Sie Gentechnikfreiheit haben wollen, auch in der Fütterung, dann braucht man das AMA-Biogütezeichen. Das ist dann alles absolut gentechnikfrei, meine lieben Kolleginnen und Kollegen. Also immer schön bei der Wahrheit bleiben.
Ich möchte es aber ganz kurz machen. Ich möchte mich insbesondere beim Minister Berlakovich bedanken, dass Österreich in Wahrheit wirklich eine gentechnikfreie Modellregion bereits ist, denn in Österreich ist der Anbau gentechnikfrei. – Herr Bundesminister, das ist ein großes Verdienst. Danke für deinen Einsatz, auch auf europäischer Ebene!
Gehen Sie diesen Weg mit und versuchen wir nicht ständig, durch neue Gütezeichendiskussionen, wie es auch Herr Minister Stöger macht, die Konsumenten zu verunsichern (Abg. Mag. Gaßner: Unglaublich, was er erzählt!), sondern stärken wir die bestehenden Gütezeichen, dann sind wir auf einem erfolgreichen Weg. (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenruf des Abg. Dr. Pirklhuber.)
22.35
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Pirklhuber. – Bitte.
22.35
Abgeordneter Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber (Grüne): Jetzt bin ich auch wirklich schockiert, muss ich ehrlich sagen. Herr Kollege Grillitsch, Sie haben sich noch nie die AMA-Homepage angeschaut. Sie haben noch nie einen Werbespot in Zeitungen gelesen oder im Radio gehört, in dem das AMA-Gütesiegel mit „100 Prozent gentechnikfreier Milch“ in der Werbung sehr wohl vorgekommen ist und vorkommt, und zwar das AMA-Gütesiegel. Also ich bin schockiert, dass Sie keine Ahnung haben, was eigentlich am Markt passiert. (Beifall bei den Grünen.)
Selbstverständlich stimmt es: Das Biozeichen gibt es, das ist gentechnikfrei, hundertprozentig – aber das Gütesiegel nicht. Das ist ein Faktum, das weiß jeder, das ist korrekt. Jeder, der das hört, ... (Zwischenrufe bei der ÖVP.) – Okay.
Also, worum geht es bei dieser Sache „Modellregion gentechnikfreies Österreich“? Wir unterstützen auch diesen Antrag, weil wir glauben, nicht nur im Anbau müssen wir gentechnikfrei sein, sondern in der gesamten Lebensmittel- und Wertschöpfungskette im Lebensmittelbereich. Das ist die große Herausforderung auch im Rahmen der GAP-Reform. Gentechnikfreie Qualitätsproduktion mit gentechnikfreien Futtermitteln, das ist die Chance für Europa, denn damit können wir auch WTO-konform eine europäische Eiweißfuttermittelproduktion aufbauen. Sojaanbau gentechnikfrei in Europa, statt Überschüsse, die die Märkte zerstören, die Preise ruinieren.
Daher bringe ich folgenden Antrag ein (Abg. Ing. Schultes: Das ist der freiheitliche!):
Entschließungsantrag
der Abgeordneten Pirklhuber, Kolleginnen und Kollegen betreffend Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel von Tieren, die mit gentechnisch veränderten Futtermitteln ernährt wurden
Der Nationalrat wolle beschließen:
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