Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll85. Sitzung / Seite 23

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den Jahr ausverhandelt. Dieses Geld kommt ja den Universitäten zugute und soll na­türlich auch dazu dienen, Sie haben es bereits angesprochen, den Universitäten auch langfristig Finanzierungssicherheit zu geben.

Alleine damit werden wir allerdings ab 2013 nicht auskommen, das ist mir auch klar. Daher bedarf es eben zusätzlicher Mittel und einer stärkeren privaten Beteiligung, wie ich bereits angesprochen habe. Es ist natürlich auch mein Ziel, dass die Universitäten eine Finanzierungsstruktur haben, die den Fortbetrieb ermöglicht. Kündigungen oder Zusammenschlüsse von Standorten, Schließung von Standorten, das Aufgeben von ein­zelnen Studienrichtungen, das sind für mich keine echte Alternativen, das will ich nicht. Das ist auch nicht meine Vorstellung von der Zukunft des österreichischen Hochschul­raums.

Ich will, dass unsere Universitäten ausreichend finanzielle Mittel haben mit diesem Fi­nanzierungsmix, der bereits mehrfach angesprochen wurde. Ich will, dass die Universi­täten damit die Möglichkeit haben, die notwendige Qualität für die Studierenden, die Lehrenden und die Forschenden zu bieten, sodass wir eben auch, wie es ja bereits vor­hin erwähnt wurde, im internationalen Wettbewerb mithalten können.

Unsere Universitäten stehen heute nun einmal im internationalen Wettbewerb. Dafür müssen wir unseren Universitäten die besten Rahmenbedingungen mitgeben. Das er­fordert natürlich einerseits Geld, Geld allein ist allerdings auch nicht alles, es erfordert auch bessere Rahmenbedingungen. Das heißt, wir dürfen auch bei den Forderungen nach mehr Geld nicht vergessen, dass es ja auch um andere Maßnahmen geht. Es geht um Erbringung, Sicherstellung der Qualität. Das hängt natürlich mit Geld zusam­men, aber auch mit der Schaffung der notwendigen Rahmenbedingungen, wie etwa Aufnahmeverfahren in den Massenfächern.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Dr. Ro­senkranz.

 


Abgeordneter Dr. Walter Rosenkranz (FPÖ): Das mit den Rahmenbedingungen ist so eine Sache. Jetzt ist es so, dass die außeruniversitäre Forschung finanzielle Einbu­ßen seitens der öffentlichen Hand gewärtigen muss, das heißt, dort wird dann immer der Ruf nach mehr Privat laut, weiters jetzt ab 2013 auch der Ruf nach mehr privater Finanzierung. Wie sollen denn da die Rahmenbedingungen für die Privaten, die be­zahlen, ausschauen? Gibt es da Besprechungen, insbesondere mit dem Finanzminis­ter, hinsichtlich der steuerlichen Vorteile? Was gibt es da konkret dafür, dass es einen Privaten interessiert?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Wissenschaft und Forschung Mag. Dr. Beatrix Karl: Ja man darf nicht vergessen, die Privaten haben aus zwei Gründen Interesse an unseren Hoch­schulen: einerseits weil sie natürlich die Absolventen und Absolventinnen brauchen, und zwar nicht irgendwelche Absolventinnen und Absolventen, sondern sehr gut ausge­bildete Absolventinnen und Absolventen. Außerdem haben unsere Unternehmen auch ein Interesse an der Forschungskompetenz, die es ja an unseren Universitäten und Fach­hochschulen gibt. Daraus ergeben sich bereits jetzt vielfältige Kooperationen.

Aber lassen Sie mich einmal auch anhand von konkreten Zahlen darlegen, wie im Mo­ment das Verhältnis öffentliche Beteiligung und private Beteiligung an unseren Univer­sitäten aussieht. Wenn man sich Europa ansieht, so zeigt eine aktuelle Studie, dass rund 67 Prozent der Kosten im europäischen Schnitt von der öffentlichen Hand getra­gen werden. Wenn wir nach Österreich blicken, dann sehen wir, bei uns sind es rund 80 Prozent. Uns wird daher in allen Studien empfohlen, auch von der OECD immer wieder, dass wir den Anteil der privaten Finanzierung ausbauen sollen, weil wir hier nach-


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